Infineon: „sehr ordentliches viertes Quartal“ ++ Adidas: Reebok-Spekulation treibt Aktie an ++ Rheinmetall: Neuer Auftrag weckt neue Fantasie

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die US-Wahl scheint seit dem Wochenende entschieden und der deutsche Leitindex zeigt sich davon sehr erfreut. Jetzt bleibt die Frage: Was macht Donald Trump? Akzeptiert er seine Niederlage oder versucht er sich mit allen Mitteln an das Amt zu klammern? Bisher deuten die Anzeichen darauf hin, dass Trump letzteres versuchen wird.

Trotz seiner Wahlniederlage sieht sich Donald Trump noch immer im Machtkampf mit seinem Herausforderer Joe Biden. Nach der Siegesrede Bidens war der noch amtierende US-Präsident still geblieben. Doch am Sonntag meldete er sich bei Twitter zurück und ließ erkennen, dass er sich weiter als Opfer systematischen Wahlbetrugs sieht. In den von ihm abgesetzten Tweets schien Trump konservative Unterstützer zu zitieren, die seine Behauptungen stützen sollen. Der 74-Jährige bleibt seit Tagen stichhaltige Beweise schuldig.

US-Medien berichten unterdessen davon, dass Trumps Umfeld versucht, auf den Präsidenten einzuwirken. Besonders seinen Familienmitgliedern wird großer Einfluss auf Trump nachgesagt. Nach Darstellung des TV-Senders CNN legte First Lady Melania ihrem Mann nahe, seine Niederlage zu akzeptieren. Trumps Berater Jason Miller wies den Bericht auf Twitter als „Fake News“ zurück.

Wenig später schrieb Melania Trump auf Twitter: „Das amerikanische Volk verdient faire Wahlen. Jede legale – nicht illegale – Stimme sollte gezählt werden. Wir müssen unsere Demokratie mit vollständiger Transparenz beschützen.“

Auch Schwiegersohn Jared Kushner soll mit seinem Schwiegervater über das Thema geredet haben. Dem Nachrichtenportal „Axios“ zufolge riet er ihm, den Rechtsweg weiter zu verfolgen. Kushner und seine Ehefrau Ivanka Trump sind offiziell Berater des Präsidenten. „Axios“ zitierte eine anonyme Quelle damit, dass „unangenehme Gespräche“ im Dunstkreis Trumps stattfänden und sein engster Zirkel den Wahlsieg abgeschrieben habe – doch Trump weiter darauf bestehe, gewonnen zu haben.

Dax: Biden-Sieg lässt Dax weiter anziehen

Der Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl hat der Erholungsrally des Dax am Montag neuen Auftrieb beschert. Nach dem Rücksetzer am Freitag ging es für den Leitindex um 1,63 Prozent auf 12.683,08 Punkte hoch. Der MDax der 60 mittelgroßen Werte gewann 1,54 Prozent auf 27.766,69 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,49 Prozent auf 3.251,71 Punkte vor.

Bereits in der Woche zuvor hatte das deutsche Börsenbarometer mit plus acht Prozent kräftig zugelegt und sich trotz aller Unsicherheiten während der US-Wahl von seinen jüngsten coronabedingten Verlusten fast vollständig erholt.

Mit dem Sieg des Demokraten Biden weiche die Unsicherheit, erläuterte Marktstratege Stephen Innes vom Broker Axi. Die Schwankungen dürften nun merklich nachlassen. Zusammen mit den Stützungsmaßnahmen der Notenbanken zur Abfederung der negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie könnte die Börsenrally daher auch nach der Wahl erst einmal weitergehen.

Infineon: Ausblick schlägt Dividenden-Kürzung

Der Chiphersteller Infineon hat im vierten Geschäftsquartal trotz eines von der Corona-Krise geprägten Umfelds von einer Erholung im Autogeschäft profitiert. Im Zeitraum von Juli bis September steigerte der Halbleiterspezialist seinen Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 15 Prozent auf 2,49 Milliarden Euro und traf damit die Erwartungen der Analysten, wie der Dax-Konzern am Montag in Neubiberg bei München bei der Vorlage seiner Zahlen für das Geschäftsjahr 2019/2020 (bis Ende September) mitteilte.

Das operative Ergebnis (Segmentergebnis) legte gegenüber dem Vorquartal mit 379 Millionen Euro um fast drei Viertel zu und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen der Marktexperten. Der Konzernüberschuss lag bei 109 Millionen Euro, nach minus 128 Millionen Euro ein Quartal zuvor. In das Zahlenwerk ging auch der in diesem April übernommene US-Konkurrent Cypress Semiconductor für das gesamte Quartal mit ein.

Konzernchef Reinhard Ploss sprach von einem „sehr ordentlichen vierten Quartal“ in einem außergewöhnlichen und schwierigen Geschäftsjahr. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 konnte Infineon die Erlöse im kombinierten Unternehmen mit Cypress um rund 7 Prozent auf 8,57 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis nahm dagegen um rund 11 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro ab. Für das neue und seit Anfang Oktober laufende Geschäftsjahr 2020/2021 kündigte der Manager weiteres deutliches Wachstum an. Für das typischerweise schwächere erste Geschäftsquartal geht der Chiphersteller von einem Umsatz zwischen 2,4 und 2,7 Milliarden Euro aus. Wegen der Schwankungen in der konjunkturanfälligen Chipbranche werden Geschäftszahlen üblicherweise mit dem Vorquartal verglichen.

Adidas: Möglicher Reebok-Verkauf beflügelt das Papier

Einen Tag vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen zieht die Aktie von Adidas gut an. Neue Gerüchte zum Verkauf der US-Tochter Reebok machen die Runde und treiben den Kurs an. Zudem wird auch erwartet, dass der Sportartikelhersteller ein gutes drittes Quartal präsentieren wird. Der Sportartikelhersteller Adidas sah nach einem schwachen zweiten Quartal zuletzt wieder Licht am Ende des Tunnels. Unternehmenschef Kasper Rorsted kündigte eine Erholung der Geschäfte im dritten Quartal an. Zuvor war Adidas durch die Corona-Krise in die Verlustzone gerutscht. So rechnete der Konzern für die Monate Juli bis September mit einem Betriebsgewinn zwischen 600 und 700 Millionen Euro – das wäre rund eine Milliarde Euro mehr als in den drei Monaten zuvor.

Rheinmetall: Neuer Auftrag sorgt für Erholung im Kurs

Gleich mehrere Gründe spielen für die Kurserholung eine Rolle: So hatte die Aktie am Freitag mit minus 3,2 Prozent auf die vorgelegten Quartalszahlen reagiert und die gewachsene Zuversicht des Rüstungsherstellers und Autozulieferers über die weitere Entwicklung in der Autosparte ignoriert. Die US-Bank Goldman Sachs reagierte am späten Abend indes mit gestiegenem Optimismus, hob das Kursziel auf 119 Euro an und bekräftigte ihre Kaufempfehlung.

Zudem informierte Rheinmetall an diesem Morgen über einen millionenschweren Auftrag der Bundeswehr, und auch die jüngsten Aussagen des Bundesaußenministers dürften Wirkung zeigen: So erwartet Heiko Maas auch unter Joe Biden als Präsident keine Änderung an der Forderung der USA, dass Deutschland mehr Geld für Rüstung ausgeben müsse.

Kurz & knapp:

Berkshire Hathaway: Warren Buffetts Investmentgesellschaft setzt in der Corona-Krise immer stärker auf Aktienrückkäufe. In den drei Monaten bis Ende September gab das Konglomerat nach eigenen Angaben vom Samstag rund 9,0 Milliarden Dollar (7,6 Mrd Euro) für den Rückkauf eigener Anteilsscheine aus. Damit wurde allein im dritten Quartal mehr für diese Art der Aktienkurspflege aufgewandt, als je zuvor in einem vollen Kalenderjahr. Im Jahresverlauf summiert sich der Betrag bereits auf etwa 16 Milliarden Dollar.

fashionette: Der online Handtaschenhändler verzeichnete nach eigenen Angaben einen erfreulichen Geschäftsverlauf im dritten Quartal und erzielte einen Umsatz von 22,9 Millionen Euro. Das entspricht einem Anstieg von rund 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten neun Monaten von Januar bis September 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 62,1 Millionen Euro. Der kräftige Umsatzanstieg im dritten Quartal 2020 basiert auf einem starken Neukundenwachstum. Mit einer Steigerung um 90 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 erreichte das Unternehmen beim Neukundenzuwachs das beste Quartal der Firmengeschichte.

Airbus: Der Flugzeugbauer hat im Oktober in der Corona-Krise wieder etwas mehr Maschinen ausgeliefert. Nach 57 Jets im September produzierte der Konzern im Oktober 72 Exemplare, wie er am Freitagabend nach Börsenschluss in Toulouse mitteilte. Im Juli waren es 49, im sommerbedingt auch in anderen Jahren schwächeren August 39 Maschinen. Unterdessen kassierte Airbus im Oktober 3 Stornierungen, holte aber auch 11 Neubestellungen herein.

Nemetschek: Der Softwarehersteller will sein Wachstum unter seinem neuen Chef Axel Kaufmann mit Übernahmen beschleunigen. „Wir sind in eine Größenordnung hineingewachsen, in der wir große und mittelgroße Zukäufe stemmen können“, sagte der seit jetzt knapp einem Jahr amtierende Kaufmann der „Euro am Sonntag“. „Wir sehen uns Firmen in Europa und Amerika an.“ Der Umsatz des auf Bausoftware spezialisierten MDax-Konzerns Nemetschek soll so von zuletzt 557 Millionen Euro „in einigen Jahren der Schwelle von einer Milliarde Euro nahe kommen“.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Lukassek / shutterstock.com

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