Inflation im Euro-Raum steigt immer kräftiger an

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Inflation in der Euro-Zone zieht immer stärker an.

Im Mai nahmen die Lebenshaltungskosten binnen Jahresfrist um 2,0 Prozent zu, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag nach einer Schnellschätzung mitteilte. Das ist das höchste Niveau seit Herbst 2018. Volkswirte hatten mit einem Anstieg der Verbraucherpreise von 1,9 Prozent gerechnet. Bereits im April waren die Preise um 1,6 Prozent geklettert. Hinter dem Preisschub stehen insbesondere die Energiepreise, die im Mai wie schon im Vormonat deutlich zulegten.

Die Europäische Zentralbank (EZB), die mittelfristig knapp unter zwei Prozent Inflation anstrebt, sieht den aktuellen Inflationsanstieg nur als eine vorübergehende und nicht nachhaltige Entwicklung. Bislang gehen die Volkswirte der Notenbank davon aus, dass die Verbraucherpreise in diesem Jahr um 1,5 Prozent steigen werden. Für 2022 wird dann wieder eine geringere Inflationsrate von 1,2 Prozent erwartet. Der aktuelle Preisschub ist daher für die Währungshüter noch kein Grund, von ihrer Politik der weitoffenen Geldschleusen abzurücken.

Energie verteuerte sich im Mai binnen Jahrsfrist um 13,1 Prozent. Die Preise für Industriegüter ohne Energie nahmen um 0,7 Prozent zu. Für Dienstleistungen mussten die Verbraucher im Mai 1,1 Prozent mehr bezahlen.

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