Italiens Wirtschaft bricht Ende 2020 im Lockdown massiv ein
Rom (Reuters) - Italiens Wirtschaft ist Ende 2020 wegen der Einschränkungen im Corona-Lockdown kräftig geschrumpft.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank zwischen Oktober und Dezember zum Vorquartal um 2,0 Prozent, wie das nationale Statistikamt Istat am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus von 2,2 Prozent gerechnet. Im Gesamtjahr 2020 brach die Konjunktur in der nach Deutschland und Frankreich drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone um 8,8 Prozent ein und damit so stark wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft wuchs trotz Lockdown im Schlussquartal um 0,1 Prozent und schrumpfte 2020 insgesamt um fünf Prozent.
Italien ist von der Virus-Pandemie besonders schwer getroffen worden und hat mit massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens auch die Wirtschaft gebremst. Hinzu kommt derzeit auch noch eine Regierungskrise. Ministerpräsident Giuseppe Conte war nach dem Platzen seiner Koalition zurückgetreten. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass der parteilose Jura-Professor von Staatspräsident Sergio Mattarella das Mandat erhalten könnte, erneut ein Regierungsbündnis zu schmieden. Mattarella hatte jüngst bereits signalisiert, das eine neue Regierung mit den bisherigen Koalitionspartnern die politische Krise lösen könnte.