Juventus Turin: Ronaldo und Mannschaft unter Druck – Aktie auch nicht in Bestform

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Was ein Ausscheiden aus der Champions-League mit dem Aktienkurs eines Fußballvereins anrichten kann, dass konnten Anleger in den vergangenen Wochen gleich zweimal feststellen. Nach der 3:0 Niederlage bei den Tottenham Hotspurs und dem damit fast sicheren Aus in der europäischen Königsklasse fiel die Aktie von Borussia Dortmund am Tag danach über 6 Prozent in die Tiefe. Für Juventus Turin kam es sogar noch schlimmer. Die 2:0 Niederlagen „Der alten Dame“ bei Atlético Madrid schickte die Aktie am drauf folgenden Tag rund 9 Prozent in den Keller.

Chart Juve-Aktie – ein Monat

Trainer und Team mit dem Rücken an der Wand

Nachdem die Mannschaft aus Turin unangefochten auf dem 8. Meistertitel in Folge zusteuert, kann die heimische Trophäe so richtig niemanden vom Hocker reißen. Die Juve-Fans lechzen nach internationalen Erfolgen. Seit Einführung der Champions League in der Saison 92/93 konnte Juve den Titel nur einmal nach Hause holen. Vor 23 Jahren in der Saison 95/96. Mit der Verpflichtung von Superstar Christiano Ronaldo sollten diese Saison endlich wieder der wichtigste europäische Pokal in den Piemont geholt werden.

Erfolgsgarant Christiano Ronaldo

Der portugiesische Superstar hat die europäische Königsklasse schon fünfmal gewonnen. Zuletzt dreimal in Folge mit Real Madrid, die ebenfalls schon aus dem laufenden Wettbewerb ausgeschieden sind. Klar das Hoffnungen der Juventus-Fans in dieser Saison sehr hoch sind. Darum nimmt Ronaldo die eigenen Anhänger jetzt auch in die Pflicht: „Es ist möglich, aber wir brauchen eure Hilfe“, appellierte der Portugiese kurz vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Atlético Madrid am Dienstag (21.00 Uhr) an die heimischen Fans.

„Maxi-Herausforderung“

Nach dem 0:2 im Hinspiel ist der Druck auf das Team von Trainer Massimiliano Allegri, allen voran Ronaldo, enorm. Die italienischen Medien sprechen von einer „Maxi-Herausforderung“. „Nach dem, was für Ronaldo ausgegeben wurde, im Achtelfinale rauszufliegen, wäre ein Bankrott“, schrieb die Tageszeitung „Il Messaggero“ am Montag. Die Partie werde ein „schwieriges, aber nicht unmögliches Unterfangen“, meinte der „Corriere dello Sport“. „Der Portugiese ist genau für so einen Abend nach Turin gekommen, an dem es um drinnen oder draußen, alles oder nichts geht: Der Kannibale der Champions League ist dazu berufen, das merkwürdige weiß-schwarze Schicksal zu verwandeln“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“.

Madrid hat noch eine Rechnung mit Ronaldo offen

Atlético will die Revanche gegen Ronaldo perfekt machen. Als der Stürmerstar das Trikot des Madrider Stadtrivalen Real trug, gewann er zwei Königsklassen-Endspiele (2014 und 2016) gegen das Team von Trainer Diego Simeone. Dazwischen, 2015, waren Ronaldo & Co. im Viertelfinale Endstation. Trotz der guten Ausgangslage hält sich Simeone zurück. „Worte gewinnen im Fußball keine Spiele, wir müssen viel arbeiten“, sagte der Argentinier nach der gelungenen Generalprobe gegen CD Leganés (1:0). Er betonte aber auch: „Zur Zeit spielen wir sehr gut, wir fühlen uns sehr stark.“

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Abwehr und Statistik sprechen für Madrid

Atlético hat die letzten fünf Pflichtspiele gewonnen und dabei kein Gegentor kassiert. In Spanien diskutiert man, ob Barcelonas Marc-André ter Stegen oder Atléticos Keeper Jan Oblak zur Zeit der beste Torwart der Liga ist. Nicht nur Oblak und die inzwischen wieder sehr sattelfeste Abwehr sprechen für Atlético. Auch die Statistik: Nach einem Heimsieg im Hinspiel ist der Madrider Arbeiterverein, „Matratzenmacher“ genannt, unter Simeone im spanischen Pokal, in der Europa League und in der Champions League bisher immer in die nächste Runde eingezogen. Der Franzose Antoine Griezmann und Ex-Juve-Profi Álvaro Morata sollen für einen Auswärtstreffer sorgen.

Borussia Dortmund hat es geknackt

Hoffnung macht, dass Atlético vor fremdem Publikum auch mal schlechte Tage erwischen kann, wie das 0:4 in der Gruppenphase bei Borussia Dortmund beweist. Unterm Strich hat der Sieg den Dortmundern nicht viel gebracht. Im Achtelfinale war gegen Tottenham Schluss. Da die Chancen schon vor dem Rückspiel eher gering waren, reagiert die Aktie im Anschluss allerdings nicht sehr enttäuscht. Bei Juventus Turin dürfte es sich anders verhalten. Sollte die Mannschaft rund um Superstar Christino Ronaldo morgen die Segel in der Champions League streichen, dann dürfte die Enttäuschung der Juve-Aktionäre sicherlich deutlicher ausfallen.

Von Markus Weingran

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Bild: RMilan / Shutterstock.com

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