KfW-Umfrage - Mittelstand spürt trotz Lockdown "Hauch von Frühling"

Berlin (Reuters) - Die Stimmung der deutschen Mittelständler hellt sich einer Umfrage zufolge spürbar auf.

"Während im Januar noch der verschärfte Lockdown verdaut werden musste, weht im Februar ein Hauch von Frühling", teilte die staatliche Bankengruppe KfW am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage mit. Die Stimmung steige wieder deutlich um 4,2 Zähler auf -10,1 Saldenpunkte. Vor allem blickten die Betriebe nicht mehr so pessimistisch nach vorne. Sie beurteilten aber auch ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als zuletzt. Noch stärker als im Mittelstand schwanke derzeit die Stimmung bei Großunternehmen. Deren Geschäftsklima verbesserte sich nach einem starken Rückgang im Januar nun noch deutlicher als bei den kleinen und mittleren Unternehmen.

Seit Herbst hat sich laut KfW die Schere zwischen den von Eindämmungsmaßnahmen betroffenen Dienstleistern und Einzelhändlern einerseits und den Bau- und Industriebetrieben andererseits weit geöffnet. "Bei den mittelständischen Industrieunternehmen setzt sich auch im Februar der kräftige Stimmungsaufschwung fort." Leicht überdurchschnittlich bleibe das Geschäftsklima am Bau. Bei Einzelhändlern und Dienstleistern hellten sich nur die Aussichten auf bessere Geschäfts auf, während die Firmen ihre Lage noch einmal schlechter bewerteten.

"Zwar verbreitet die Stimmungsaufhellung im mittelständischen Geschäftsklima im Februar einen Hauch von Frühling", sagte KfW-Chefökonomin Fritzi Köhler-Geib. Sie betonte aber: "Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Lockdowns werden angesichts der rasanten Ausbreitung der ansteckenderen Virus-Mutationen und den mittlerweile nur noch stagnierenden Infektionszahlen wohl enttäuscht." Die Wirtschaft dürfte im laufenden Quartal noch deutlich schrumpfen, im Frühjahr dann solide wachsen. "Mit einer wirklichen Entspannung auch für die stark von Eindämmungsmaßnahmen betroffenen Branchen ist jedoch erst mit deutlichen Impffortschritten im Sommer zu rechnen."