Krankenhausausrüster: Warum die Philips-Aktie jetzt noch besser ist als die von Siemens Healthineers

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Auf der Suche nach Unternehmen, die kaum von der Coronakrise betroffen sind oder sogar mit Zusatzgeschäft rechnen können, stößt man fast unweigerlich auf die Medizintechnikbranche. Aktien wie die von Philips und Siemens Healthineers gehören dabei zur ersten Wahl.

Aber sind diese aus Anlegersicht austauschbar? Nicht ganz: Ein paar Details haben mich zum Schluss gebracht, dass man sich mit der Philips-Aktie im Moment besser positionieren kann.

Zwei Hightechrivalen im Größenvergleich

Die Überschneidungen im Produktspektrum von Philips und Healthineers sind groß. Vor allem bei der bildgebenden Diagnostik kämpfen die beiden Top-3-Spieler seit vielen Jahren erbittert um Marktanteile. Es gibt wahrscheinlich nur wenige Krankenhäuser, die nicht von dem einen oder dem anderen mit medizinischen Geräten ausgerüstet wurden. Entsprechend haben sich auch die Charts seit dem Börsengang von Healthineers über weite Strecken ähnlich entwickelt:
Erstellt mit YCharts; relativer Vergleich der Kursentwicklung von Siemens Healthineers und Philips ab Juni 2018

Mit 36 Mrd. Euro Marktkapitalisierung ist Healthineers ein Stück größer als der holländische Rivale, der am 25. März auf 29 Mrd. Euro kommt. Umgekehrt sind die Verhältnisse beim Umsatz: 14,5 versus 19,5 Mrd. Euro. Diese Tatsache ist möglicherweise bereits ein Hinweis darauf, dass Philips die attraktivere Aktie sein könnte, auch wenn Healthineers im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Nettogewinn von 1,6 gegenüber 1,2 Mrd. Euro deutlich profitabler war.

Warum Philips kurz- bis mittelfristig aufholen könnte

Beatmungsgeräte
Wenn es darum geht, in Regionen mit besonders hohen COVID-19-Fallzahlen Leben zu retten, dann kommt die Diskussion fast immer auf Beatmungsgeräte zu sprechen. Sie stellen sicher, dass Menschen mit krankheitsbedingter Atemnot trotzdem noch genügend Sauerstoff ins Blut bekommen. Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo schätzt, dass schon in Kürze 30.000 Geräte gebraucht werden, um alle schweren Fälle zu versorgen.

Es gibt nur eine Handvoll von Herstellern hochwertiger Geräte. Philips gehört dazu und produziert aktuell rund um die Uhr. Die Produktion wird massiv auf das Vierfache hochgefahren. Healthineers kann da nicht mithalten, weil das Geschäft schon längst an Drägerwerk abgegeben wurde.

Gesundes Leben
Die Münchener haben ihr Geschäft sehr fokussiert auf teure Krankenhaus- und Laborgeräte ausgerichtet. Das bringt einerseits die Verlässlichkeit und die guten Margen. Andererseits sind die Wachstumschancen dadurch vielleicht auch enger begrenzt als bei Philips, das sich auch betont an Konsumenten richtet.

Diese Krise sensibilisiert die Menschheit für Gesundheitsthemen in einem außergewöhnlich hohen Ausmaß. Davon könnte Philips auf viele Jahre hinaus profitieren. Atemtherapie, Mundhygiene, Luftwäscher und smarte Feuchtwischer sind nur einige Beispiele, die nun erhöhten Absatz finden könnten. Die Ausgangssperren lassen uns auch die Vorzüge eines gut ausgestatteten Wohnraums wiederentdecken.

In diesen Geschäftsfeldern kann Philips, aufbauend auf Evergreens wie Standmixer und Rasierer, immer wieder mit neuen Innovationen aufwarten. Gleichzeitig sorgen diese für eine überragende Markenbekanntheit, die Healthineers für sich allein niemals erreichen wird.

Baby-Boom im Anmarsch (?)
Zu den Kunden von Philips gehören auch die Allerkleinsten. Für Mutter und Säugling hat das Unternehmen ein umfassendes Produktprogramm weltweit im Angebot. Von Babyfläschchen und Schnullern über Milchpumpen bis hin zu Babyphones wird ein breites Spektrum an Produkten abgedeckt, die junge Eltern nachfragen. Auch hier kann Philips mit starken Marken punkten, was eine Premiumpreisgestaltung erlaubt.

Meine Überlegung dabei ist, dass uns Quarantäne und Ausgangssperren voraussichtlich zum Jahreswechsel einen globalen Coronababyboom bescheren werden. Trifft das zu, dann wird eine erhöhte Anzahl an jungen Familien auf einmal an die Marke Philips herangeführt. Dank der Lebenszyklusstrategie des Konzerns werden in der Folge auch die weiteren Lebensabschnitte mit passgenauen Produkten bedient.

Die Chancen stehen folglich gut, dass Philips ab nächstem Jahr eine starke Generation an sich binden kann, um sie so auf Jahrzehnte hinaus auf einem Wachstumspfad mitzunehmen.

Eine Aktie für die Ewigkeit

Healthineers ist definitiv eine sehr solide Aktie mit eigenen Chancen. Bei Philips sehe ich jedoch gerade jetzt einige Zusatzchancen zur langfristigen Gewinnsteigerung. Dass die Aktie bezogen auf den Umsatz auch noch wesentlich günstiger ist, erhöht die Attraktivität zusätzlich.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens Healthineers. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Bild: Siemens Healthineers

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