Krypto-Sektor: Bitcoin oben auf, Altcoins ziehen nach – Gesamtmarktkapitalisierung klettert wieder über 2 Billionen Dollar

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Weiterhin vollkommen unbeeindruckt von den regulatorischen Maßnahmen in den USA weiten Bitcoin, Ethereum und diverse weitere Krypto-Assets ihre Gewinne aus. Mit einem zwischenzeitlichen Hoch bei über 48.000 Dollar festigt die Leitkryptowährung Bitcoin sich weiter über ihrem für einen Bullenmarkt als wichtigen Indikator geltenden 200-Tage-Trend.

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Neben Bitcoin können auch weitere Kryptowährungen starke Kursgewinne verzeichnen, so liegt Ethereum nach der Euphorie um ein wichtiges Netzwerk-Update, welches Ethereum im Ansatz deflationär gemacht hat, wieder weit über der Marke von 3000 Dollar und auf Wochensicht mit knapp 9 Prozent im Plus. Für Aufmerksamkeit sorgt derzeit auch Cardano, eine Blockchain, die ähnlich wie Ethereum eine Infrastruktur für eine dezentrale Finanzwelt aufbauen will. Der zur Blockchain gehörige Token ADA verzeichnet auf Wochensicht ein Plus von gut 50 Prozent und hat mit über 68 Milliarden Dollar den dritten Platz nach Marktkapitalisierung im Krypto-Sektor erobert.

Die Gesamtmarktkapitalisierung des Sektors liegt nun bei 2,1 Billionen Dollar und damit zum ersten Mal seit Mitte Mai wieder über der runden Marke von 2 Billionen Dollar. Der bisherigen Höchststand wurde Mitte Mai bei 2,6 Billionen Dollar erreicht.

US-Finanzministerium entkräftet neue Steuerauflagen für den Krypto-Sektor

Die Kursgewinne finden trotz des auf den Weg gebrachten, gigantischen US-Infrastrukturpakets statt, welches nun ohne vorgeschlagene Änderungen zur Berichterstattung über bezüglich Kryptowährungen relevante Steuern verabschiedet wurde. Kritisiert wird dabei die Definition eines Brokes, welcher durch die neuen Auflagen verpflichtet werden soll, steuerlich relevante Informationen an das amerikanische Finanzministerium weiterzuleiten. Nach der derzeitigen Formulierung müssten theoretisch fast alle Teilnehmer der Branche in die Pflicht genommen werden, darunter auch Miner, Programmierer oder Startups, die überhaupt nichts mit dem eigentlichen Trading von Kryptowährungen zutun haben – dies liegt daran, dass sämtliche Entitäten, die irgendwie mit der Informationsverarbeitung auf der Blockchain zusammenhängen, durch das neue Gesetz in die Pflicht genommen werden. Die Szene kritisiert den derzeitigen Gesetzentwurf als innovationsfeindlich und in der Praxis nicht umsetzbar.

Das US-Finanzministerium hat nun laut unbestätigten Berichten die Auflagen durch das neue Gesetzespaket mit Aussagen von Beamten entkräftet und versichert, dass die neue Gesetzgebung keine Auswirkungen auf Innovation und Wachstum in der Blockchain-Branche hat. Berichten zufolge sagte ein Beamter des Finanzministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Entwickler, Miner und Wallet-Anbieter nicht den neuen Meldepflichten unterliegen, sofern sie nicht auch als Broker fungieren. „Die Leitlinien des Finanzministeriums gewähren keine pauschalen Ausnahmen, die darauf basieren, wie sich Unternehmen identifizieren, sondern konzentrieren sich stattdessen darauf, ob die Aktivitäten eines Unternehmens es als Makler im Sinne des Steuergesetzes qualifizieren“, so die Aussage. Ein entsprechender Leitfaden ist laut Berichten in Arbeit, bestätigt wurde dies jedoch noch nicht.

Sollte das Finanzministerium entsprechend handeln, würde das die neue Gesetzeslage entkräften und dem Sektor eine Menge Druck nehmen, da eine genaue Auslegung der neuen Gesetzesvorlage den Handelungsspielraum von blockchain-basierten Projekten und Firmen so massiv einschränken würde, dass viele Marktbeobachter langfristig eine Flucht der Branche hin zu anderen Standorten fürchten. Bevor das Paket allerdings wirklich in Kraft tritt, muss es noch vom Repräsentantenhaus gebilligt werden. Es sind also noch Änderungen möglich.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Wit Olszewski / Shutterstock.com

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