Libanons Präsident bittet nach Explosion in Beirut Ausland um rasche Hilfe

Reuters · Uhr

Beirut/Paris (Reuters) - Nach der Explosionskatastrophe in Beirut hat der libanesische Präsident Michel Aoun um rasche internationale Hilfe gebeten.

Sie müsse schnell bereitgestellt werden, weil sein Land bereits unter der herrschenden Wirtschaftskrise leide, sagte Aoun in einer TV-Ansprache am Mittwoch. Er versprach zudem eine zügige und transparente Aufklärung der Umstände, die zu der verheerenden Explosion am Dienstag geführt haben. Bei der Explosion in einer Lagerhalle im Hafen der libanesischen Hauptstadt sind mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen und fast 4000 Menschen verletzt worden. Die Regierung vermutet als Auslöser hochexplosives Material, dort das seit Jahren gelagert worden sei. In Sicherheitskreisen wurde auf Schweißarbeiten an der Lagerhalle verwiesen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron will am Donnerstag zu Gesprächen über Hilfen in den Libanon reisen. Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian kündigte zudem an, die internationale Gemeinschaft für eine Unterstützung zu mobilisieren. Die Regierung in Paris hatte bereits mitgeteilt, 55 Sicherheitskräfte, sechs Tonnen an medizinischer Hilfe und ein Team mit zehn Notärzten in den Libanon zu schicken. Beide Länder haben aus historischen Gründen traditionell enge Beziehungen. Auch Deutschland hat seine Unterstützung zugesagt. Das Technische Hilfswerk (THW) soll nach Möglichkeit noch am Mittwoch ein Team nach Beirut entsenden.

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