Lindner: Zeitpunkt für 'Super-Abschreibung' noch offen
BERLIN (dpa-AFX) - Finanzminister Christian Lindner hat Zweifel, ob die geplante "Super-Abschreibung" für Unternehmen in diesem Jahr bereits wirken kann. Er wolle mit Vertretern der Wirtschaft erörtern, ob die Maßnahme angesichts der derzeitigen Lieferschwierigkeiten wirklich schon den Investitionsanreiz auslösen würde, der gewünscht sei, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch in Berlin. "Die Bundesregierung hat sich bislang noch keine abschließende Meinung zur sogenannten Super-Abschreibung gebildet", sagte er. Das gelte auch für das Finanzministerium.
Stattdessen will das Bundeskabinett erst einmal die degressive Abschreibung für sogenannte bewegliche Wirtschaftsgüter wie Maschinen um ein Jahr verlängern. Damit können Unternehmen in den ersten Jahren nach einer Abschaffung größere Summen abschreiben, später dafür dann weniger. "Ich will gerne das tun, was für Mittelstand, Handwerk und Industrie insgesamt am besten ist", sagte Lindner. Wichtig sei ein Signal, dass der Staat auch in diesem Jahr Investitionstätigkeiten unterstützen wolle.
Eigentlich haben SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag eine "Investitionsprämie für Klimaschutz und digitale Wirtschaftsgüter" verabredet. Diese soll es den Steuerpflichtigen in den Jahren 2022 und 2023 ermöglichen, einen Anteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten von Wirtschaftsgütern vom steuerlichen Gewinn abzuziehen - genannt wird dies auch "Super-Abschreibung"./tam/DP/jha