Linke zieht mit Spitzenkandidaten Bartsch und Wissler in Wahlkampf

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Partei Die Linke zieht mit den Spitzenkandidaten Janine Wissler und Dietmar Bartsch in den Bundestagswahlkampf.

Der Parteivorstand benannte die Co-Vorsitzende und den Chef der Bundestagsfraktion mit fast 87 Prozent der Stimmen, wie die zweite Partei-Co-Vorsitzende, Susanne Hennig-Wellsow, am Montag bestätigte. Die Linke greife jetzt in den Wahlkampf ein: "Es geht darum, soziale Geborgenheit und Halt zu verschaffen." In Umfragen liegt die Partei derzeit unter zehn Prozent und teils nur knapp über der Fünf-Prozent-Hürde. Eine theoretische Regierungsoption wäre eine Koalition mit Grünen und SPD. "Diese Mehrheit könnte viel bewegen", sagte Hennig-Wellsow. In der Linken gibt es jedoch immer wieder Debatten gerade über die Außen- und Verteidigungspolitik, besonders über die Rolle Deutschlands in der Nato, was einer Zusammenarbeit mit Grünen und vor allem der SPD im Wege stehen könnte.

Bartsch sagte, das Ziel der Linken sei ein prozentual zweistelliges Ergebnis bei der Wahl im September. Es müsse eine Umverteilung von den Reichen zu den ärmeren Leistungsträgern geben. "Wir kämpfen für die Millionen, die zu Mini-Löhnen schuften müssen", sagte Bartsch. "Wir brauchen ein neues Wir-Gefühl." Daher müsse es auch ein große Steuerreform geben.

Wissler ergänzte: "Es geht darum, dass ein grundlegender Umbau der Wirtschaft eingeleitet wird." Die Superreichen müssten für die Pandemie-Krise zahlen. "Notwendig ist eine mutige, eine radikale und eine realistische Politik", sagte sie. "Es geht nicht um kleine Korrekturen, es geht um einen Richtungswechsel." Die Mieten müssten bundesweit gedeckelt und große Wohnungskonzerne enteignet werden.

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