Lohnlücke zwischen Frauen und Männern sinkt minimal auf 18 Prozent

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hat sich im vergangenen Jahr leicht verringert.

Frauen verdienten im Durchschnitt aber mit 18 Prozent immer noch deutlich weniger als Männer, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Der sogenannte Gender Pay Gap lag im Jahr davor bei 19 Prozent. Frauen verdienten 2020 mit durchschnittlich 18,62 Euro brutto in der Stunde 4,16 Euro weniger als Männer (22,78 Euro). "Nach wie vor fällt der unbereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2020 in Ostdeutschland mit sechs Prozent viel geringer aus als in Westdeutschland (20 Prozent)."

Rund 71 Prozent des Verdienstunterschieds sind den Angaben zufolge strukturbedingt – also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener Führungspositionen erreichen. Auch arbeiten sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs und verdienen deshalb im Durchschnitt pro Stunde weniger. Laut Arbeitskräfteerhebung war 2019 in Deutschland fast jede zweite erwerbstätige Frau (47 Prozent) zwischen 20 bis 64 Jahren in Teilzeit tätig. Unter den Männern betrug dieser Anteil nur neun Prozent. Der überwiegende Teil der teilzeitarbeitenden Frauen gab demnach als Hauptgrund die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen (31 Prozent) oder andere familiäre oder persönliche Verpflichtungen (17 Prozent) an.

Die verbleibenden 29 Prozent des Verdienstunterschieds entsprechen dem bereinigten Gender Pay Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Schnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit und ähnlicher Qualifikation 2018 pro Stunde sechs Prozent weniger als Männer.

Neueste exklusive Artikel