Maas - Putsch im Sudan entzieht deutscher Unterstützung die Grundlage

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Bundesaußenminister Heiko Maas verurteilt erneut die Machtübernahme der Streitkräfte im Sudan.

"Der Militärputsch in Sudan ist eine katastrophale Entwicklung", erklärte Maas in einer Mitteilung des Auswärtigen Amts am Mittwoch. "In aller Entschiedenheit verurteile ich das Handeln der Militärs, das nicht nur Premierminister Hamdok und andere unrechtmäßig festgesetzt, sondern auch Gewalt gegen jene eingesetzt hat, die gestern für Demokratie in Sudan auf die Straße gegangen sind." General al-Burhan und seine Unterstützer dürften sich nicht der Demokratie in den Weg stellen: Premierminister Hamdok und die anderen Gefangenen müssten umgehend freigelassen und die Absetzung der zivil geführten Übergangsregierung rückgängig gemacht werden. "Die Menschen in Sudan und Premierminister Hamdok genießen weiter unsere Unterstützung."

Maas warnte vor gravierenden Folgen für das internationale Engagement, das Deutschland in den vergangenen Jahren maßgeblich unterstützt und koordiniert habe. "Der Putsch entzieht diesem Engagement die Grundlage. Deutschland wird seine Unterstützung unter diesen Bedingungen nicht fortsetzen." Um gemeinsam vorzugehen, stimme sich Deutschland eng mit seinen Partnern ab.

Das Militär im Sudan hat am Montag den Ausnahmezustand über das nordostafrikanische Land verhängt. Es kündigte zudem die Auflösung der Regierung und des Souveränen Rates an, der bislang den Übergang zur Demokratie leitete. Ministerpräsident Abdalla Hamdok und die meisten Regierungsmitglieder wurden festgenommen.

Neueste exklusive Artikel