Markt am Mittag: Hexensabbat, Netzneutralität und Pleite bei Beate Uhse

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das bewegt Märkte und Anleger heute: Tanzende Hexen, ein insolventer Erotikhändler und eine Internet-Entscheidung in den USA, die in Europa für Beunruhigung sorgt.

Der Hexensabbat lässt Kurse tanzen

Es ist Hexensabbat am deutschen Aktienmarkt. An der Termin- und Optionsbörse Eurex laufen Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelwerte aus. Das bedeutet häufig: Ohne markrelevante Nachrichten sind plötzliche Kurssprünge möglich. Investoren  versuchen nämlich, kurz bevor Futures und Optionen auslaufen die Kurse kurzfristig in die für sie günstige Richtung zu bewegen. Besonders turbulent wird es meist um die Mittagszeit.

Wichtige Daten und Uhrzeiten zum großen Verfalltag finden sich auf Wikipedia: Hexensabbat (Börse)

Ein Erotikhändler ist pleite

„Der Vorstand der Beate Uhse AG hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil in den fortgeschrittenen Verhandlungen mit einer Investorengruppe über eine Finanzierungsaufnahme zuletzt keine Einigung erzielt werden konnte“, mit diesen Worten erklärte Deutschlands wohl bekanntester Erotikhändler die Insolvenz. Die Bemühungen, eine Umschuldung im Zusammenhang mit einer Anleihe im Volumen von 30 Millionen Euro zu erreichen, waren nach Agenturmeldungen gescheitert, die Zahlungsfähigkeit dadurch gefährdet. So blieb dem Unternehmen nichts anderes übrig, als ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Betroffen ist ausschließlich die Beate Uhse AG. Für die Tochtergesellschaften wurde keine Insolvenz beantragt. Der Geschäftsbetrieb soll weitergehen.

Die Erklärung der Beate Uhse AG im Wortlaut: PRESSEMITTEILUNG ZUM ANTRAG AUF ERÖFFNUNG DES INSOLVENZANTRAGS DER HOLDING

Das Internet ist nicht neutral

Der Protest gegen die Pläne war vehement, doch letztlich erfolglos: Die amerikanische Telekommunikationsbehörde FCC hat die Netzneutralität in den USA gekippt. Drei von fünf Mitgliedern an der Spitze der Regulierungsbehörde stimmten für die Abschaffung der Regeln aus dem Jahr 2015. Damit müssen in den USA im Internet nicht mehr alle Daten gleich behandelt werden. Kritiker fürchten, dass Internetanbieter nun Zusatzgebühren für Dienste wie Video-Streaming verlangen könnten. Die Folgen dürften auch in Europa zu spüren sein. Nach Einschätzung von Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, dürfte die Marktmacht großer Anbieter wachsen, die Auswahl auch für europäische Verbraucher schrumpfen.

So begründet die FCC ihre Entscheidung (englisch): FCC ACTS TO RESTORE INTERNET FREEDOM

Foto: 360b/shutterstock.com

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