Merkel besorgt über sinkende Zahl an Ausbildungsplätzen

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel sorgt sich über die sinkende Zahl an Ausbildungsplätzen und warnt vor einem wachsenden Fachkräftemangel.

"Im Vergleich zum Arbeitsmarkt macht mir der Ausbildungsmarkt mehr Sorgen", sagte Merkel am Donnerstag in einer Rede beim Verband der Familienunternehmen. Im Ausbildungsjahr 2019/2020 seien deutlich weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen worden als im Vorjahreszeitraum. "Mit Blick auf die so dringende Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist das keine gute Nachricht", sagte sie. Das Statistische Bundesamt hatte mitgeteilt, dass 2020 die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge um 9,4 Prozent auf rund 465.200 eingebrochen war.

Merkel forderte die Familienunternehmen auf, trotz der Pandemie junge Menschen in den Betrieben auszubilden. "Als Bundesregierung wollen wir die Entscheidung erleichtern, indem wir die duale Berufsausbildung während der Pandemie in besonderer Weise fördern", sagte die CDU-Politikerin. Kleine und mittlere Betriebe würden finanziell unterstützt, wenn sie weiter ausbilden, obwohl sie pandemiebedingt mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen haben. Die Bundesagentur für Arbeit zahle Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung oder Prämien. "Wir haben das Bundesprogramm 'Ausbildungsplätze sichern' nochmals um ein Jahr verlängert, die Prämien verdoppelt und die Zuschüsse erweitert", fügte sie hinzu. Denn auch ohne Pandemie sei die Fachkräftesicherung bereits eine große Herausforderung. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte deshalb dafür geworben, die betriebliche Ausbildung in Deutschland in der Corona-Pandemie mit etwa 700 Millionen Euro zu unterstützen.

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