Metaller in NRW einigen sich noch nicht auf Tarifvertrag

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Düsseldorf (Reuters) - Die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie haben sich mitten in der Corona-Krise in Nordrhein-Westfalen noch nicht auf einen neuen Tarifvertrag verständigen können.

Zwar legten die Arbeitgeber eine neue Offerte vor und boten nun für das laufende Jahr eine Einmalzahlung an, doch wies die Gewerkschaft das als ungenügend zurück. Die IG Metall will nun am Freitag entscheiden, ob sie noch vor Ostern einen weiteren Einigungsversuch unternimmt.

"Das angebotene materielle Volumen ist aber völlig unzureichend und würde Reallohnverluste für die Beschäftigten bedeuten", sagte der nordrhein-westfälische IG-Metall-Chef Knut Giesler nach der sechsten Verhandlungsrunde in der Nacht zum Freitag. Bei den Themen Beschäftigung und Zukunftstarifverträge habe es aber eine weitere Annäherung in dem Bezirk gegeben, der als möglicher Pilotbezirk für eine Einigung gilt. Zuvor hatten die NRW-Metallarbeitgeber der Gewerkschaft eine Zahlung in Höhe von 350 Euro im Jahr 2021 angeboten. Im kommenden Jahr könne es dann eine tabellenwirksame Lohnerhöhung geben. Unabhängig davon forderten die Arbeitgeber die Einführung eines automatisch wirkenden tariflichen Entlastungsmechanismus für von der Krise besonders betroffene Betriebe. Beide Seiten hätten sich nun auf eine "Denkpause" verständigt, sagte der Verhandlungsleiter der Arbeitgeber, Arndt Kirchhoff.

Der Verhandlungsstand werde in der Tarifkommission und mit dem Vorstand der IG Metall am Freitag diskutiert und bewertet werden, sagte Giesler weiter. Der Vorstand werde dann entscheiden, ob es vor Ostern noch einen weiteren Lösungsversuch in NRW geben werde.

Die Gewerkschaft fordert für die mitarbeiterstärkste deutsche Industrie vier Prozent mehr Geld bei einem Jahr Laufzeit und hat dies mit einer Welle von Warnstreiks unterstrichen. Das Volumen solle wahlweise für höhere Löhne genutzt werden oder für einen teilweisen Lohnausgleich bei verkürzter Arbeitszeit, die in der Corona-Krise Jobs sichern könnte. Die Metallarbeitgeber hatten immer wieder betont, dass es wegen der Corona-Krise wenig Spielraum bei den Löhnen gebe. Es gehe vor allem darum, Arbeitsplätze zu sichern.

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