Microsoft: Milliarden-Pentagon-Auftrag beflügelt Aktie – Amazon ist nicht erfreut, die Microsoft-Anleger schon – Gelingt der Ausbruch aus dem Seitwärtstrend?

onvista · Uhr

Nach einem umstrittenen Vergabeverfahren hat das US-Verteidigungsministerium Microsoft einen Cloud-Computing-Auftrag erteilt – und sich damit gegen Amazon entschieden. Im Vertrag ist eine Obergrenze von bis zu umgerechnet rund 9 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren festgeschrieben, wie das Pentagon am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Fest vereinbart seien aber zunächst umgerechnet rund 900.000 Euro innerhalb von zwei Jahren.

Microsoft soll Cloud-Infrastruktur des Pentagons aufpolieren

Im Rahmen des Vertrags werde sich Microsoft „entscheidenden und dringenden“ Anforderungen an die moderne Cloud-Infrastruktur des Pentagons annehmen, hieß es weiter. Für den Auftrag hatte sich unter anderem auch Amazon beworben. Der weltgrößte Online-Händler galt lange als Favorit im Rennen um den Zuschlag. Angesichts der anhaltenden Kritik von US-Präsident Donald Trump an Amazon-Chef Jeff Bezos stellten einige Experten jedoch schon vor der Vergabe des Vertrags den Ausgang in Frage.

Amazon trotz besserer Technologie abgelehnt?

„Wir sind überrascht von diesem Ergebnis“, zitierte die 2013 von Bezos aufgekaufte „Washington Post“ Amazon-Sprecher Drew Herdener. Amazon Web Services sei der klare Marktführer im Cloud Computing, und eine detaillierte Bewertung der Angebote führe eindeutig zu einem anderen Schluss. Während das Pentagon das Vergabeverfahren als „fair“ bezeichnete, erwarten Experten laut „Washington Post“, dass Amazon das Ergebnis vor Gericht anfechten wird.

Zuvor waren der Softwarekonzern Oracle und der IT-Dienstleister IBM aus dem Verfahren ausgeschieden, die zuvor ebenfalls ihr Interesse an dem Projekt bekundet hatten.

Im Oktober 2018 hatte Google seine Anfrage zurückgezogen und auf ethische Bedenken verwiesen. Man sei sich nicht sicher, ob das Projekt den eigenen Grundsätzen zum Umgang mit künstlicher Intelligenz entspreche, erklärte Google.

Microsoft-Aktie zieht an

Das Microsoft-Papier konnte schon nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen steigen, die Vergabe des Pentagon-Projekts hat für weitere Hoffnungen gesorgt. Auf 5-Tagessicht steht die Aktie bei einem Plus von 3,25 Prozent.

Aus dem Seitwärtstrend, der die Aktie seit Ende Juli zwischen der Spanne von 130 und 140 Dollar im Bann hält, konnte sie sich jedoch noch nicht nachhaltig befreien. Vorbörslich ist jedoch ein Sprung auf 144 Dollar um weitere 2,4 Prozent gelungen, der einen ersten Ausbruchsversuch darstellt.

Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Microsoft angesichts des Großauftrags von 155 auf 160 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Der Auftrag im Cloud-Bereich sei ein klarer Sieg gegen die Web-Services von Amazon, schrieb Analyst Karl Keirstead. Das höhere Kursziel begründete er neben dieser Tatsache mit dem starken ersten Geschäftsquartal und dem ausgewogenen Ausblick des Softwarekonzerns.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Ken Wolter / Shutterstock.com

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