Microsoft: Zahlen über den Erwartungen werden für Gewinnmitnahmen genutzt
Die Anleger soll einer dieser Tage verstehen. Da veröffentlicht Microsoft nach Börsenschluss seine Zahlen, übertrifft in allen Belangen die Erwartungen und trotzdem trennen sie die Investoren von dem Papier. Nachbörslich liegt die Aktie fast 3 Prozent im Minus, nachdem sie bereits im regulären Handel über 2 Prozent abgegeben hatte.
Umsatz und Gewinn überzeugen
Microsoft konnte im abgelaufenen Quartal Erlöse in Höhe von 51,73 Milliarden Dollar einfahren und übertraf damit die Erwartungen der Analysten die mit 50,88 Milliarden gerechnet hatten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies eine Steigerung von 20 Prozent. Im Vorquartal konnte Microsoft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent steigern.
Der Gewinn je Aktie (EPS) lag bei 2,48 Dollar und damit ebenfalls über den Schätzungen der Experten. Die hatten ein EPS von 2,31 Dollar auf ihren Zetteln. Da amerikanische Techwerte gerade einen schweren Stand haben, helfen die guten Zahlen der Aktie zumindest nachbörslich nicht auf die Sprünge.
Cloud-Geschäft überzeugt auch
Während in den vergangenen Quartalen immer mal wieder das Wachstum im Cloud-Geschäft moniert wurde, gab es hier diesmal eigentlich auch nichts zu meckern. Das Intelligent Cloud-Segment von Microsoft, dass die Azure Public Cloud, GitHub und Serverprodukte wie Windows Server umfasst, verzeichnete Erlöse von 18,33 Milliarden Dollar – eine Steigerung von 25,5 Prozent. Der Wert liegt etwas über dem erwarteten Durchschnitt von 18,30 Milliarden Dollar.
Vielleicht das Haar in der Suppe
Durch die geplante Übernahme von Activision, welche die teuerste der Unternehmensgeschichte werden könnte, stand die Gaming-Sparte unter besonderer Beobachtung. Hier schwächelt das Geschäft mit der Hardware, sprich der neuen Xbox Series X/S. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz nur um 4 Prozent gesteigert werden. Vor drei Monaten lag die Wachstumsrate gegenüber dem Vorjahresquartal bei der neuen Konsole noch bei 166 Prozent. Allerdings will Microsoft mit der Übernahme von Activison den Game Pass stärken und somit wiederkehrende monatliche Einnahmen generieren.
In unserer Analyse haben wir bereits vor einer Woche dafür plädiert Rücksetzer bei der Aktie auszunutzen. Die Zahlen bestärken uns in dieser Ansicht. Als Techwert hat Microsoft zwar aktuell eher einen schweren Stand. Doch trotzdem würden wir Microsoft nicht in den Bereich Growth-Aktien einordnen. Für uns ist der Software-Gigant doch eher ein Value-Wert, der mit seinen Zahlen auch weiterhin überzeugt. Daher können sich Anleger langsam, aber sicher, bei der Aktie auf die Lauer legen.
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Von Markus Weingran
Foto: JeanLucIchard / shutterstock.com