Mindestens zwei Tote bei Selbstmordattentat in Libyen

Reuters · Uhr

Tripolis (Reuters) - Bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag auf einen Polizei-Kontrollpunkt in der libyschen Stadt Sabha sind am Sonntag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.

Ein Polizeibeamter sei bei dem Angriff getötet worden, erklärten örtliche Polizeivertreter und Sanitäter. Mit der Angelegenheit vertraute Sicherheitsbeamte sprachen von einem Selbstmordattentäter. Die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) bekannte sich in einer Erklärung zu dem Anschlag und sagte, einer seiner Kämpfer habe den Kontrollpunkt mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto gerammt.

Der IS nutzt die chaotischen Zustände in Libyen aus, das seit dem NATO-gestützten Sturz des damaligen Staatschefs Muammar Gaddafi 2011 zwischen zwei Konfliktparteien geteilt ist. Die Kämpfe zwischen den verfeindeten Gruppen sind mittlerweile abgeflaut, seit Oktober 2020 gilt ein Waffenstillstand. Für Dezember sind Wahlen angesetzt, um eine gemeinsame Regierung zu bilden. Deutschland und die Vereinten Nationen (UN) wollen den Friedensprozess in Libyen mit einer weiteren Konferenz am 23. Juni in Berlin vorantreiben.

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