NFT: Dieses Unternehmen bringt den Hype an die Börse

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Hype um Non-fungible Token (NFT) kennt kein Ende. Tagtäglich werden Hunderte neue Kunstwerke als NFT geschaffen und gehandelt. Mit solchen NFTs kann einem digitalen - und damit im Prinzip beliebig kopierbaren - Kunstwerk per Blockchain-Technologie ein eindeutiger Eigentümer zugewiesen werden.

Der Markt wächst und wächst und …

Doch die Welt der NFTs ähnelt aktuell mehr dem Wilden Westen als einem etablierten und regulierten Markt mit ausreichend Liquidität. Entsprechend sind es aktuell noch primär Kleinanleger, die sich hier tummeln, auch wenn die gehandelten Volumina kontinuierlich steigen. Selbst große Marke wie die US-amerikanische Basketball-Profiliga NBA und der Deutsche Fußball-Bund sind bereits eingestiegen und publizieren beispielsweise Sammelkarten als NFTs.

Wisekey will den NFT-Börsencoup

Insbesondere das im schweizerischen Zug ansässige IT-Sicherheitsunternehmen Wisekey will nun mitmischen. Am 14. April wird es einen eigenen NFT für digitale Kunst unter dem Namen „Wise.Art“ lancieren. Und bei einer der ersten Auktionen soll am 22. April die originale Swatch-Uhr versteigert werden, die 1992 für die Klimakonferenz in Rio de Janeiro kreiert worden war. Und auf der hauseigenen NFT-Plattform WISfans sollen bald auch Sammelkarten und andere „Collectibles“ aus dem Fußball-Sport versteigert werden.

Nach den ersten Pressemitteilungen des Unternehmens zum Thema NFT verdoppelte sich prompt sein Aktienkurs kurzzeitig auf 3,44 Schweizer Franken. Aktuell notiert das Papier bei 2,38 Schweizer Franken (Stand: 6. April 2021). Das Kurs-Buchwert-Verhältnis beläuft sich damit auf sehr hohen 13,3. Ich weiß nicht, worüber ich mich nun mehr wundern soll: über das Gebaren des Unternehmens oder über das der Investoren …

Auf Palantirs Pfaden

Wisekey sieht sich anscheinend auf der Überholspur. Am 1. Februar erwarb es 51 % des deutschen KI-Unternehmens Arago und unterzeichnete einen Vertrag zum Erwerb aller verbleibenden Anteile. Die Technologie der beiden Firmen soll es ermöglichen, Datenquellen für KI zu zertifizieren und somit das Vertrauen zu steigern. Als Vorbild sieht Arago-Chef Chris Boos den Datenanalysespezialisten Palantir, der knapp 42 Mrd. US-Dollar wert ist. Davon ist Wisekey mit etwas über 234 Mio. US-Dollar Marktkapitalisierung jedoch noch weit entfernt.

Der Weg in die Gewinnzone ist noch lang

Wisekey hat sich in den letzten Jahren auf die Bereitstellung integrierter Sicherheitslösungen für das Internet der Dinge (IoT) und digitale Identitätssysteme konzentriert. Das Unternehmen hat zwei Geschäftssegmente. Das IoT-Segment, das der wichtigste Umsatztreiber ist, generiert Umsätze aus dem Verkauf von abgesicherten Halbleiterchips. Im Segment „Managed PKI Services“ werden digitale Zertifikate und Softwarelizenzen angeboten.

Im ersten Halbjahr 2020 kletterte die Bruttomarge auf 41 %. Doch Wisekey operiert weiterhin tief in der Verlustzone. Für die letzten zwölf Monate liegt der operative Verlust bei 0,60 US-Dollar pro Aktie. Auch der Free Cashflow ist negativ.

Die Bilanz jedoch ist stabil und bietet ein gesundes Fundament für weiteres Umsatzwachstum. Bereits im Geschäftsjahr 2019 wurde eine wichtige Kreditlinie in Höhe von 25,3 Mio. US-Dollar vollständig zurückgezahlt. Die Schulden entsprechen aktuell 14 % des Eigenkapitals. Das Umlaufvermögen übertrifft die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 28 %.

Der NFT-Hype ist als Alarmsignal zu verstehen

Angesichts des aktuellen Kurs-Umsatz-Verhältnisses von 6 könnte der eine oder andere Tech-Investor eine schöne Wachstumsgeschichte erahnen. Doch ich lasse die Finger von Wisekey. Nicht nur das verlustreiche operative Geschäft hält mich von einem Investment ab. Auch das Management überzeugt mich nicht. CEO Carlos Moreira präsentiert sich gern als „Hans Dampf in allen Gassen“ und Tausendsassa. Doch in der IT-Sicherheitsbranche ist ein solches Gebaren eher als Warnzeichen zu verstehen. Schließlich kommt es hier auf Seriosität und Verlässlichkeit an.

Nun will Moreira auf dem NFT-Hype reiten. Doch davon sollten sich echte Fools nicht blenden lassen. Denn wir langfristig orientierten Anleger können solche Hypes getrost links liegen lassen. Ich warte auf den Tag, an dem Wisekey echten Wert für seine Aktionäre erwirtschaften wird …

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von Palantir Technologies.

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Foto: Getty Images.

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