Norwegens Pensionsfonds mit Rekordrendite

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

OSLO (dpa-AFX) - Der norwegische Pensionsfonds Ausland, auch Ölfonds genannt, hat im vergangenen Jahr mit umgerechnet 106 Milliarden Euro eine Rekordrendite erzielt. Der Wert des größten Investmentfonds der Welt lag zum Jahresende bei 8,488 Billionen norwegischen Kronen (880 Mrd Euro). Das teilte die norwegische Zentralbank, die den Fonds im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet, am Dienstag mit.

Die höchste Rendite von rund 20 Prozent brachten Investitionen in Aktien. Außerdem führte ein schwacher Kurs der norwegischen Krone zu einer Wertsteigerung. Die Anlagen des Fonds verteilen sich zu 66,6 Prozent auf Aktien, zu 2,6 Prozent auf nicht börsennotierte Immobilien und zu 30,8 Prozent auf festverzinsliche Wertpapiere.

Der Staatsfonds wird mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gefüttert. Er ist als eine Art Versicherung für zukünftige Generationen gedacht, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Eigentümer ist das Finanzministerium als Vertreter des Volkes. Der Staat darf jedes Jahr maximal drei Prozent des Wertes in den Haushalt überführen. 2017 wurden 232 Milliarden Kronen entnommen.

Der Fonds investiert in mehr als 9000 Unternehmen in 72 Ländern. Für die Investitionen gelten seit 2004 strenge ethische Richtlinien. So darf sich der Fonds nicht an Firmen beteiligen, die der Umwelt schaden, Kinder beschäftigen oder Waffen produzieren. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass er wegen umstrittener Investitionen in die Kritik gerät. So wurde im Oktober bekannt, dass der Fonds Firmen unterstützt, die in den USA eine Ölleitung durch das Gebiet des Stammes der Standing Rock Sioux bauen wollen.

In Deutschland hält der norwegische Staatsfonds Anteile an BMW , Daimler und Volkswagen . Letzte Woche wurde bekannt, dass die Investitionen in deutsche Unternehmen verstärkt werden sollen./sh/DP/jha

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