Nürburgring geht an Autozulieferer Capricorn

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Der insolvente Nürburgring hat einen privaten Käufer gefunden. Den Zuschlag bekam der Düsseldorfer Autozulieferer Capricorn, wie Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt und Sachwalter Jens Lieser am Dienstag in Koblenz mitteilten. Capricorn gibt für den Ring demnach über 100 Millionen Euro aus, davon soll der Mittelständler bis zu 25 Millionen Euro in die weitere Entwicklung des Rings stecken.

Capricorn mit Hauptsitz in Düsseldorf betreibt bereits einen eigenen Außenstandort am Nürburgring. Der Motorsport-Zulieferer produziert vor allem Kurbel- und Nockenwellen, Zylinderlaufbuchsen, Kolben und Pleuel. Neben dem bisherigen Geschäft am Ring will das Unternehmen dort ein sogenanntes Technologiecluster entwickeln. Mit diesem Konzept habe sich Capricorn knapp gegen den internationalen Finanzinvestor H.I.G. Capital durchgesetzt, sagte Lieser.

Bisher ist die insolvente Nürburgring GmbH nahezu komplett im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz. Das Areal umfasst seit einigen Jahren neben der Rennstrecke auch einen Freizeitpark und Hotels. Dafür hatte einst die landeseigene Investitions- und Strukturbank (ISB) ein Darlehen über 330 Millionen Euro gewährt. Weitere Hilfen waren direkt vom Land geflossen. Die Nürburgring GmbH hatte im Juli 2012 trotzdem Insolvenz angemeldet, nachdem Pachtzahlungen ausgeblieben waren.

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