Nvidia: Ist ein ganz großer Coup in der Mache? – Planen die Kalifornier die größte Übernahme der Branche?

onvista · Uhr

Die Nachricht ist nicht ganz neu, aber sie könnte in dieser Woche neues Futter bekommen. Wie die Nachrichten-Agentur Bloomberg unter Berufung auf Insider bereits vermeldet hat, soll Nvidia mit Softbank hinter verschlossenen Türen über eine Übernahme des britischen Chipentwicklers ARM verhandeln. Gerüchten zufolge könnte der Deal noch in dieser Woche bekanntgegeben werden. Die Chancen dafür stehen Fifty/Fifty. Andere Gerüchte besagen nämlich auch, dass die Verhandlungen noch platzen können.

Softbank braucht Geld

Das der japanische Telekommunikationskonzern mit seinem Vision Fund einige unglückliche Investitionen, wie zum Beispiel Uber oder WeWork, getätigt hat ist bekannt und hat sich auch in den Quartalszahlen deutlich bemerkbar gemacht. Jetzt überlegt Softbank einige Perlen aus dem Portfolio zu versilbern. Neben der Telekom, die den Japenern die Anteile an T-Mobile US abkaufen möchte, soll auch der britische Chipentwickler ARM im Schaufenster stehen. Das einzige Problem für die Japaner ist dabei, dass Nvidia wohl der einzige Kauinteressent ist. Somit scheint der ursprüngliche Plan, ARM in ein paar Jahren wieder an die Börse zu bringen auch noch nicht vom Tisch zu sein.

Eine Frage des Preises

Letztendlich dürfte die aufgerufene Summe für ARM den Ausschlag geben. Da sich allerdings kein anderer Konzern für den Chipentwickler zu interessieren scheint, ist Softbank wohl in der etwas schlechteren Position bei den Verhandlungen. Experten schätzen den Preis für ARM zwischen 32 Milliarden und 55 Milliarden Dollar ein. 2016 hatte Softbank selbst 32 Milliarden Dollar für die Briten auf den Tisch gelegt. Da die Japaner an dem Deal mit Sicherheit auch etwas verdienen möchten ist ein Kaufpreis am unteren Ende der Spanne eher unwahrscheinlich. Bleibt die Frage: Bei welchem Gebot Softbank schwach werden würde.

Größter Deal der Branche jemals

Sollte Nvidia tatsächlich bereit sein über 40 Milliarden Dollar für ARM auszugeben, dann wäre es der größte Deal, den die Branche jemals gesehen hätte. Er ist aber auch nicht risikolos für die Kalifornier. Die würden zwar in neue Bereiche, wie zum Beispiel Smartphones oder Desktop- oder Serverprozessoren, vordringen, hätten hier aber auch große Konkurrenz wie Intel oder andere hochkarätige Adressen aus der Branche. Daher könnte sich Nvidia auch an dem Deal, den es mühelos stemmen könnte, überheben. Allerdings ist dieses Risiko bei Übernahmen in dieser Größenordnung wohl immer gegeben.

Chance für Anleger?

Sollten Nvidia und Softbank den Deal wirklich noch in dieser Woche unter Dach und Fach bringen, dann könnte die Aktie der Kalifornier angesichts des hohen Kaufpreises durchaus ein gutes Stück unter Druck geraten. Dies wiederum, könnte für langfristig orientierte Anleger eine Gelegenheit sein. Sollte in den kommenden Tagen nicht passieren, dann gibt es einen weiteren Termin, den Anleger im Auge behalten sollten.

In der kommenden Woche (19.08) präsentiert Nvidia seine Zahlen für das zweite Quartal. Vielleicht wird ja dann der Deal bekanntgegeben. Die Experten erwarten weitere starke Zahlen von den Kaliforniern, dass würde vielleicht den hohen Kaufpreis etwas vergessen lassen.

Von Markus Weingran

Foto: B.Zhorov / Shutterstock.com

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