Ölmärkte: BP Q3-Zahlen - 40 Prozent Gewinneinbruch, Saudi-Aramco-Börsengang im Dezember und Ansage aus Russland lässt Ölpreis sinken

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Niedrigere Öl- und Gaspreise haben beim Ölkonzern BP im dritten Quartal auf die Bilanz gedrückt. Zudem machten dem Unternehmen die Auswirkungen der Hurrikans zu schaffen. Im dritten Quartal ging der bereinigte Gewinn im Jahresvergleich um rund 40 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar zurück, wie BP am Dienstag in London mitteilte. Experten hatten aber mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet. Die Produktion zog um drei Prozent an. Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 68,3 Milliarden Dollar zurück.

Unterm Strich steht ein Minus bei BP

Wegen Abschreibungen in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar bei den verkauften US-Gas-Geschäften wies BP im dritten Quartal einen Nettoverlust in Höhe von 750 Millionen Dollar aus. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von rund 3,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

„Insgesamt haben wir tatsächlich ein starkes Ergebnis, aber vor allem einen starken operativen Cashflow geschafft, der es uns ermöglicht hat, die Verschuldung in diesem Quartal zu stabilisieren“, sagte BP-Finanzvorstand Brian Gilvary am Dienstag gegenüber CNBC. „Ich denke, das ist eine gute Ausgangsbasis, da wir das Unternehmen vor zweieinhalb Jahren mit 50 USD pro Barrel wieder ins Gleichgewicht gebracht haben. Daher beginnen wir, mehr überschüssiges Bargeld zu generieren, das uns hilft, die Schulden zu begleichen“, fügte er hinzu.

Chef-Wechsel im Frühjahr

Der BP CEO Bob Dudley wird nach fast 10 Jahren als Chef und 40 Jahren im Dienst des Unternehmens im Februar 2020 seinen Posten aufgeben und durch den derzeitigen vorgelagerten Vorstandsvorsitzenden Bernard Looney ersetzt.

Royal Dutch Shell wird voraussichtlich am Donnerstag die neuesten Quartalszahlen veröffentlichen. Die US-Konkurrenten Chevron und Exxon Mobil werden am Freitag ihre Gewinne bekannt geben.

Saudi Aramco bald an der Börse?

Der größte Börsengang aller Zeiten könnte doch noch bald stattfinden: Der saudi-arabische Erdöl-Gigant Saudi Aramco soll einem Medienbericht zufolge am 11. Dezember den Gang aufs Parkett wagen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich dabei auf den Nachrichtensender Al Arabiya. Demnach sollen die saudi-arabischen Behörden den Börsengang am kommenden Sonntag (3.11) ankündigen. Saudi Aramco äußerte sich zunächst nicht dazu. Die Rede ist von einer Notierung an der saudi-arabischen Börse. Zuvor war auch eine Notierung in New York im Gespräch.

Das Verwirrspiel um den Börsengang geht schon länger. Zuletzt hieß es noch, der Gang aufs Parkett sei zunächst verschoben worden. Der Börsengang war eigentlich für November geplant. Saudi Aramco ist die größte Erdölfördergesellschaft der Welt und der weltweit profitabelste Konzern. Die Pläne für einen Gang an die Börse wurden in den vergangenen Jahren immer wieder verschoben.

Ölpreis wegen Ansage aus Russland zu Förderkürzungen weiter gesunken

Die Ölpreise haben am Dienstag im frühen Handel an ihre Abschläge vom Vortag angeknüpft. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 61,29 US-Dollar. Das waren 28 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 33 Cent auf 55,48 Dollar.

Belastet werden die Ölpreise seit Wochenbeginn durch Äußerungen aus Russland. Vizeenergieminister Pavel Sorokin hatte sich am Montag verhalten zu der Möglichkeit weiterer Förderkürzungen durch den Erdölverbund Opec+ geäußert. Einige Experten halten eine solche Maßnahme noch in diesem Jahr für unumgänglich. Ein Grund sind die trüben Aussichten für die Erdölnachfrage angesichts einer sich abschwächenden Weltwirtschaft. Hinzu kommt ein steigendes Rohölangebot aus den USA.

Wie auch zuletzt die Internationale Energieagentur in einer Prognose berichtet hat, wird erwartet, dass die Ölmärkte im Jahr 2020 aufgrund eines Produktionsanstiegs und aufgrund des schwachen Nachfragewachstums ein Überangebot haben werden. In ihrem letzten Monatsbericht hat die in Paris ansässige Agentur das Wachstum der Ölnachfrage für die Jahre 2019 und 2020 um 100.000 Barrel pro Tag gesenkt. Für 2020 wird ein Anstieg der Ölnachfrage auf „immer noch solide“ 1,2 Millionen Barrel pro Tag erwartet, wie es in dem Bericht heißt.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Robert Lucian Crusitu / Shutterstock.com

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