Omikron sorgt weiterhin für Schaukelbörsen – JPMorgan-Analysten geben jedoch bullische Einschätzung – Virus-Variante als Katalysator für Aufwärtstrend

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Märkte bleiben weiterhin im Bann der Volatilität – Nach der deutlichen Vortageserholung ist der Dax im heutigen Handel wieder zurückgefallen. Mit minus 1,2 Prozent auf 15.280 Punkte bewegte sich der deutsche Leitindex gegen Mittag weiter in seiner Kursspanne der vergangenen Tage zwischen 15.000 und 15.500 Punkten. Der MDax gab um 1,18 Prozent auf 33 925,10 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone verlor 1,1 Prozent.

Experten sehen die Schwankungen weiter als Ausdruck der Nervosität der Anleger. Die Coronavirus-Variante Omikron hat die Märkte im Griff. Nachrichten dazu bewegen die Kurse nach wie vor deutlich.

In den USA wurde inzwischen der erste Omikron-Fall nachgewiesen, worauf die New Yorker Börsen am Vorabend mit deutlichen Abschlägen reagiert hatten. Einige Marktteilnehmer zeigten sich über diese Reaktion überrascht, da eine rasche Verbreitung von Omikron in vielen Ländern nicht wirklich erstaunen sollte. Laut den Experten der Credit Suisse bleibt die Volatilität an den Börsen hoch, solange keine weiteren Fakten zur neuen Variante bekannt sind.

Einige hoffen auf Omikron als positiven Katalysator

Nachdem bereits der prominente US-Investor Bill Ackman seine Meinung abgegeben hatte, dass die neue Omikron-Variante auch durchaus positiv für den weiteren Verlauf der Pandemie sein könnte, geben nun auch Analysten der US-Investmentbank JPMorgan eine ähnliche Einschätzung ab. Obwohl es wahrscheinlich ist, dass Omikron übertragbarer ist, deuten frühe Berichte darauf hin, dass es auch weniger tödlich sein könnte, was in das historisch beobachtete Muster von Virusentwicklungen passen würde, schrieben die Strategen Marko Kolanovic und Bram Kaplan am Mittwoch in einer Notiz. Ähnlich wie bei bereits bekannten Virenstämmen könnte die Omikron-Variante als schneller übertragbares aber weniger tödliches Virus die Pandemie abflachen und Corona zu einer Art saisonalen Grippe werden lassen.

„Omikron könnte ein Katalysator für ein Anziehen (nicht Abflachung) der Zinskurve, die Rotation von Growth- zu Value-Titeln, den Ausverkauf bei Covid- und Lockdown-Begünstigten und eine Rallye bei Wiedereröffnungs-Themen sein“, sagten die Strategen. „Wir sehen den jüngsten Ausverkauf in diesen Segmenten als Gelegenheit, den Rückgang bei zyklischen Werten, Rohstoffen und Wiedereröffnungsthemen zu kaufen und uns für höhere Anleiherenditen und eine steigende Zinskurve zu positionieren.“

Weiterhin gilt jedoch: solange man keine umfassenden Daten zu der neuen Virus-Variante hat, bleibt eine Wette auf dieses Szenario reine Spekulation.

onvista-Redaktion mit dpa-AFX

Titelfoto: Viacheslav Lopatin / Shutterstock.com

 (Anzeige)

Meistgelesene Artikel