onvista-Börsenfuchs: Daxdown vor dem Lockdown

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Voll miese Nachrichten für uns alle zum Wochenbeginn - kann keiner gebrauchen (mit Ausnahme der Börsen-Bären). Der Dax ist down, denn die Gefahr eines zweiten Lockdowns wächst von Tag zu Tag. Trotzdem braucht sich niemand in die Hose zu machen, meine Freunde, man sollte aber den Faktor Zeit im Auge behalten. Einen oder gar mehrere Corona-Impfstoffe plus Medikamente wird es bald geben, wenn auch nicht ganz so schnell wie seit Wochen spekuliert wird. Selbst ein erneuter Rückschlag für die Wirtschaft wäre nur vorübergehend (wie ein Lockdown). Der Dax kann noch viel tiefer in die Knie gehen - auch das vorübergehend. Das Wichtigste für Euch (schon ein paar Mal gesagt) sind Gewinnmitnahmen und vor allem die Absicherung von Aktienbeständen gegen übermäßige Kursverluste.

Klar, dass Volkswirte und Analysten zunehmend ängstlicher werden. Schreibt mir das Research der DZ Bank heute früh: Die stark steigenden Infektionszahlen vergrößern die Sorgen der deutschen Unternehmen. Das zeigt der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex. Insbesondere Unternehmen im Dienstleistungssektor fürchten einen zweiten Lockdown. Der Monatsbericht des Münchner Instituts liest sich wirklich nicht gut: Im verarbeitenden Gewerbe hat der zuletzt aufgekommene Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate einen merklichen Rückschlag erhalten, heißt es. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima merklich verschlechtert. Die Dienstleister sind weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Zudem ist der Optimismus der Vormonate zur weiteren Geschäftsentwicklung wieder verschwunden. Im Handel ist Geschäftsklimaindikator leicht gesunken. Auch im Bauhauptgewerbe ist die Aufwärtsbewegung des Geschäftsklimas gestoppt.

Na ja, dass kann sich auch wieder ändern, die positiven Vorzeichen können spätestens im Verlauf von 2021 zurückkommen. Die kommenden Wochen werden erst einmal zeigen, ob die bislang ergriffenen, noch relativ milden Einschränkungen ausreichen, um die Zahl der Neuinfektionen wieder nach unten zu drücken. Die Genossenbanker sind skeptischer: Wenn härtere Maßnahmen notwendig werden, droht der deutschen Wirtschaft eine längere und harte Durststrecke. Denn bis zur breiten Verteilung eines Impfstoffes kann es noch lange dauern. Schaun wir mal.

Was die wacklige Börse schon gar nicht schlucken kann, sind bad News wie die von SAP. Unser Softwareriese kappt wegen der Corona-Krise bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Prognose für das laufende Jahr und kann nun auch seine mittelfristigen Ziele nicht mehr halten. Der Walldorfer Dax-Konzern begründete dies damit, dass sich die Nachfrage weniger gut als erwartet entwickelt hat. Die Aktie des wertvollsten deutschen Unternehmens verlor zum Börsenstart in Frankfurt fast 17 Prozent!

Immer noch ziemlich gelassen bleiben die Kurven- und Linienzeichner - ebenfalls unter Hinweis auf den Zeitfaktor. Denn technische Analysten hatten solche

Kurskorrekturen nie ausgeschlossen. Martin Utschneider von Donner-Reuschel tröstet: „Die mittelfristige Markttechnik zeugt von positivem Umfeld.“ Kurzfristige Volatilitäten können aber immer wieder und unerwartet für Ungemach sorgen.

Bleibt cool, Leute, bleibt vor allem gesund - und macht’s gut!

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