onvista-Börsenfuchs: Der lange Weg vom Sparer zum Anleger

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Inflation ist nix Gutes. Das weiß doch jeder. Haben die Bundesbürger wirklich kapiert, wo ihnen die mit dem „Verbraucherpreisindex“ gemessene Teuerung überall die Taschen schmälert? Nee! Jüngste Umfragen liefern voll unglaubliche Erkenntnisse. Die Preise steigen und der deutsche Sparer verliert Milliarden. Das Loch, das die gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel ins Budget reißen, spüren die Deutschen unmittelbar. Aber jetzt kommt’s: Jeder Dritte ist sich allerdings nicht bewusst, dass die Inflation auch den Wert seiner Geldanlagen schmälert! Eine aktuelle Postbank-Umfrage hat ergeben, dass Girokonto, Sparbuch und sogar die Spardose so beliebt sind wie nie. Das ist total enttäuschend, weil andere Erhebungen seit etwa zwei Jahren belegen, dass die deutschen Falschsparer endlich raffen, was Rendite bedeutet und warum Wertpapiere (vor allem Aktien!) dem Kontensparen unbedingt vorzuziehen sind.

Im September überschritt die Inflationsrate hierzulande erstmals seit knapp 28 Jahren wieder die Marke von 4 Prozent. Während die Verbraucher die Auswirkungen der Inflation auf ihr Budget nur zu gut kennen, ist vielen der Effekt der steigenden Preise auf ihre Ersparnisse nicht bekannt. Wundert sich die Postbank zu Recht: „Es ist erstaunlich - jeder dritte Sparer kennt diesen Zusammenhang nicht.“ Laut Umfrage wissen knapp 33 Prozent der Sparer nicht, dass ihre Rücklagen durch die Inflation an Wert verlieren - es sei denn, sie erwirtschaften eine Rendite, die die Inflationsverluste zumindest ausgleicht. Weitere 12 Prozent sind im Gegenteil der Meinung, dass die Ersparnisse dank Inflation an Wert gewinnen.10 Prozent meinen, dass die Preissteigerungen keinen Einfluss auf die Wertentwicklung ihrer Anlage haben. Und knapp 11 Prozent geben an, dass sie die Antwort nicht kennen. Auffallend selten wissen Befragte zwischen 16 und 29 Jahren Bescheid, wenn es um die Auswirkungen der Inflation auf die Spareinlagen geht: Knapp jeder Vierte dieser Altersklasse (23 Prozent) glaubt fälschlicherweise, dass die steigenden Preise auch den Wert seiner Ersparnisse erhöhen.

Insofern hat der angestaubte „Weltspartag“ (in diesem Jahr am 29. Oktober) immer noch seinen Sinn. Vielleicht wäre es aber besser, ihn in „Weltanlegertag“ umzutaufen. Dann könnte man auch chinesische Ehrengäste einladen (die kommen sowieso gern nach Frankfurt am Main), die den Bundesbürgern erzählen, wie man reich wird. Denn die Pandemie sorgt in China für eine Wohlstandsexplosion - und befördert viele Unternehmer in die höchste Einkommensklasse. Fast jeden Tag zählt die Volksrepublik einen Milliardär mehr. In Peking leben inzwischen mehr Milliardäre als in der Ami-Finanzmetropole New York. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr um 307 auf 1.185, wie aus der neuen Reichenliste hervorging, die das Shanghaier Magazin „Hurun“ vorlegte. Das Land mit der zweitgrößten Volkswirtschaft hat heute fünfmal mehr Dollar-Milliardäre als vor zehn Jahren. Der reichste Chinese ist demnach der 67-jährige Mineralwasserunternehmer Zhong Shanshan mit einem Vermögen von 60,6 Milliarden Dollar.

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