onvista-Börsenfuchs: Es gibt sie noch: Good News

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Immer wieder wird sie bestätigt, die alte These der Medienfuzzis, dass schlechte Nachrichten eigentlich gute Nachrichten sind, weil sie stärkere Beachtung finden und sich deshalb besser verkaufen lassen. Das hängt mit unserem Hirn zusammen, weil das die negativen Nachrichten intensiver empfindet als positive (Dr. Eckart von Hirschhausen spricht vom „Jammerlappen“). Merke: Bei den Anlegern wiegt deshalb der Ärger über Kursverluste schwerer als die Freude über Kursgewinne!

Manchmal wundert’s mich aber, wenn an der Börse Gutes irgendwie verpufft, Schlechtes dagegen zumindest kurzfristig tiefere Spuren hinterlässt. Aber das hat oft was mit der aktuellen Gewichtung der vielen Informationen zu tun, die aus aller Welt jeden Trag die Märkte überfluten und verarbeitet werden müssen. Dazu kommen belastende Einzelfaktoren (wie der „Trump-eter“ in Amiland), wenn sie alles überlagern.

Deshalb will ich heute mal zwei heimische Statistiken unterstreichen, die am deutschen Aktienmarkt stärkere Beachtung verdient hätten - vor allem der jüngste Ifo-Konjunkturindikator (veröffentlicht am Montag). Denn die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich deutlich verbessert. Der Index ist im August auf 103,8 Punkte gestiegen, nach 101,7 Punkten im Juli. Die Unternehmer waren erneut etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Ihre Erwartungen korrigierten sie merklich nach oben. Neben einer starken Binnenkonjunktur trägt der Waffenstillstand beim Handelskonflikt mit den USA zur besseren Stimmung bei. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Sommerhoch. Das sind Formulierungen der Wirtschaftsforscher - richtig knackig! Und weiter geht’s: Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index nach zuletzt sechs Rückgängen in Folge gestiegen. Dies ist auf merklich optimistischere Erwartungen der Industriefirmen zurückzuführen, vor allem in der Automobilbranche. Mehr Unternehmen planen die Produktion anzuheben. Die aktuelle Lage schätzten die Unternehmen hingegen etwas weniger gut ein. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima deutlich verbessert. Die Dienstleister waren zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Ihre Erwartungen fielen merklich optimistischer aus. Sie stiegen so stark wie zuletzt im Juni 2009.

Zur Erinnerung: Hier geht’s nicht etwa um Einschätzung von ein paar Analysten - das „Ifo Geschäftsklima“ basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.

Zumindest nicht übel ist die heutige Veröffentlichung des aktuellen GfK-Konsumklimas in Deutschland ausgefallen. Die Konjunkturaussichten legen zu, während die Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen müssen. Trotz weltpolitisch turbulenter Zeiten stoppen die Konjunkturerwartungen - zumindest vorerst - ihre mehrmonatige Talfahrt und legen spürbar zu. Die Einkommensaussichten sinken hingegen und auch die Anschaffungsneigung verzeichnet kleine Einbußen. Bewertung durch GfK: Beide Indikatoren weisen nach wie vor ein überaus gutes Niveau auf.

Es gibt zwar viel zu viel globalen Mist, aber eben auch Good News aus unserer Wirtschaft. Gebt Euren Optimismus nicht auf, meine Freunde, auch wenn’s schwerfällt!

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