onvista-Börsenfuchs: Es wird keine abrupte Wende geben

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Vielleicht hängt das mit dem Hochdruckgebiet zusammen, das uns spätsommerliche Sonne liefert. Denn ich hänge mich heute mal ganz weit aus dem Fenster mit der Prognose, dass Aktienanleger kein plötzliches (und nachhaltiges) Abknicken des langfristigen Aufwärtstrends befürchten müssen. Jedenfalls sieht es nicht danach aus. Deshalb könnt Ihr trotz aller Unsicherheitsfaktoren (Inflation, Geldpolitik, Pandemie, Wirtschaftswachstum) weiter cool bleiben.

Dazu zwei kompetente Stimmen, die ich sehr schätze. Die Strategen von Allianz Global Investors komprimieren die Themen so: Ob nach den kräftigen Kurssteigerungen der vergangenen Monate auch an den Börsen allmählich kühlere Temperaturen Einzug halten oder vielmehr ein „goldener Herbst“ bevorsteht, hängt insbesondere von zwei Faktoren ab: Behalten die Wachstumskräfte die Oberhand? Gelingt den Notenbanken eine behutsame geldpolitische Wende? Es bleibt die Sorge der Marktteilnehmer über eine höher als erwartete Inflation, gefolgt von einer früheren Straffung der globalen Geldpolitik. Darüber hinaus stellt die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus einen Unsicherheitsfaktor für den globalen Ausblick dar. Das Fazit ist dann analystentypisch (fast verklausuliert) formuliert: Auch wenn die Wertentwicklung und die Bewertung von Risiko-Assets den konjunkturellen Aufschwung bereits zu großen Teilen vorweggenommen haben, bleiben die mittelfristigen Perspektiven für Aktien auch aufgrund solider Gewinndynamik konstruktiv. Auf deutsch: Die Kurse werden in den kommenden Monaten weiter steigen.

Die DekaBank sagt’s klipp und klar: Das Signal für die Kapitalmärkte lautet aus heutiger Sicht ganz eindeutig: Die kommenden Jahre werden von einer allmählichen Normalisierung der sehr expansiven Geldpolitik geprägt sein. Von einer aggressiven monetären Straffung mit tiefen Bremsspuren für Konjunktur und Kapitalmärkte kann keine Rede sein. Vor diesem Hintergrund dürfen wir auch auf absehbare Zeit von sehr niedrigen Zinsen und in der Tendenz steigenden Aktienkursen ausgehen.

Hört sich doch gut an, oder? Aber was den zeitlichen Horizont angeht, bleibt mindestens  für den Rest des Jahres alles offen. Denn schon wegen Corona (und Folgen) können die Märkte empfindlich belastet werden. Stark uneinheitliche Aktienkurse und zeitweise nervöse Schwankungen („Volatilität“) wären kein Wunder.

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