onvista-Börsenfuchs: Geld ausgeben, nicht nur sparen und anlegen

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Zwischendurch appelliere ich immer mal an die Anleger, nicht nur ans Sparen und Anlegen zu denken - sondern auch ans Ausgeben. Denn die Wirtschaft braucht natürlich immer einen Teil der Kohle, die der Staat uns übriglässt. In diesem Jahr kommt Corona dazu (wir haben die Pandemie noch nicht im Griff!). Das erschwert einer Menge Menschen die Finanzplanung - vor allem den Kurzarbeitern und Arbeitslosen, aber auch vielen Selbstständigen u.a. auf dem Gebieten Freizeit und Reisen, Gastronomie, Kunst und Kultur. Wir dürfen also auch das Konsumklima nicht vernachlässigen!

Heute dazu eine überraschende Nachricht: Erholung des Konsumklimas vorerst gestoppt. Die Meinungsforscher der Nürnberger GfK legen in ihrem Monatsbericht enttäuschende Zahlen vor. Damit hat die Hoffnung auf eine rasche Erholung des Konsumklimas im August einen deutlichen Dämpfer erhalten. Nach drei starken Anstiegen in Folge verliert der Indikator spürbar. Während Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung nur noch minimal zulegen, muss die Einkommenserwartung einen deutlichen Rückgang hinnehmen.

Die Gründe liegen auf der Hand: Steigende Infektionszahlen und die Furcht vor einer Verschärfung der Corona-bedingten Beschränkungen sorgen für Verunsicherung und drücken folglich auf die Stimmung. Die Mehrwertsteuersenkung, die zum 1. Juli in Kraft trat, kann die Konsumneigung zwar stützen, aber aktuell noch keine stärkeren Impulse verleihen. Auch die GfK-Konsumexperten wissen noch nicht, was das für die Zukunft bedeutet: „Ob es sich hierbei nur um eine vorübergehende Eintrübung handelt, hängt vor allem von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens und den von der Politik zu ergreifenden notwendigen Maßnahmen ab.“ Naturgemäß sind die Bürger vor allem bei ihrem Einkommen besonders verunsichert. Aber auch der Anstieg der Sparneigung signalisiert zunehmende Verunsicherung und belastet das Konsumklima.

Wer es sich leisten kann, meine Freunde, sollte im eigenen und volkswirtschaftlichen Interesse Anschaffungen jetzt nicht zurückstellen, sondern - im Gegenteil - möglichst vorziehen. Autos, Möbel, Klamotten - überall herrscht Preisdruck. Apropos Autos: Passend zum GfK-Monatsbericht kam heute eine Meldung von VW: Die deutschen Volkswagen-Händler rechnen mit einem Umsatzeinbruch von bis zu 25 Prozent in diesem Jahr. Zwar ziehe das Geschäft seit Juli wieder spürbar an, sagte der Chef des deutschen Volkswagen- und Audi-Händlerverbands. Doch sei auf Jahressicht der durch die Corona-Krise verursachte Absatz-Einbruch aus dem ersten Halbjahr kaum noch aufzuholen.

Alles eine Preisfrage? Börsenskeptiker werden sagen, dass die Aktien sowieso (zu) teuer geworden sind, Güter und Dienstleistungen sonst aber preisgünstig.

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