onvista-Börsenfuchs: Mega-Trends sind Aktien-Friends

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Typisch, was ein bedeutender Fondsmanager in diesen Tagen schreibt: „Wie kann oder soll man nun in diesen schwierigen Märkten investieren? Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass aktives Management der richtige Weg ist.“ Klar, aus deren Sicht aktiv - und nicht die boomende Konkurrenz der passiven ETFs, gegen die manche Profis zu argumentieren versuchen. Die Vermögensverwalter geben sich alle Mühe, ihre Existenzberechtigung zu beweisen. Da geht’s meist um die „Allocation“, also um die Streuung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen. Im Gegensatz zu den bekannten klassischen Varianten (wie zum Beispiel 60 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen) machen sich Profis auch für „nicht-direktionale“ Strategien stark. Was ist das schon wieder? Eine nicht-direktionale Strategie verfolgt ein Investor, wenn er nicht auf eine Aufwärts- oder Abwärtsbewegung von Märkten setzt - das wäre eine direktionale Strategie -, sondern auf Ungleichgewichte in der Bewertung zwischen Einzelwerten, Märkten, Regionen u. ä. Da stehen Value-Aktien, die man für unterbewertet hält, im Mittelpunkt.

Ein anderer Ansatz, der vor allem betont langfristige Anleger kitzeln sollte, ist das Investment in Megatrends. Die Postbank-Analysten behandeln das Thema mit dem Motto „Mit ETFs clever in Megatrends investieren“. Das gefällt mir. Denn die Megatrends bilden ja den Kern des demografischen, sozioökonomischen und politischen Wandels sowie des technologischen und wissenschaftlichen Fortschritts. Sie sind die Blockbuster des Wandels.

Beispiel: Telefonieren, fotografieren, Musik hören, im Internet surfen, chatten, Bankgeschäfte erledigen - und das alles unterwegs mit einem einzigen handlichen Gerät. Vor 15 Jahren noch undenkbar, kommen viele Menschen heute kaum noch ohne Smartphone aus. Doch die Digitalisierung hat nicht nur unser Privatleben revolutioniert, sondern spielt auch im Arbeitsleben eine immer wichtigere Rolle: Neue Wirtschaftszweige sind entstanden, bestehende haben an Bedeutung verloren oder sich grundlegend verändert - Stichwort Industrie 4.0. Dabei stehen viele Entwicklungen etwa im Bereich der Automation oder künstlichen Intelligenz (KI) noch ganz am Anfang.

Die Digitalisierung ist ein Megatrend - aber nicht der einzige, der unser Leben in Zukunft tiefgreifend verändern wird. Die Alterung der Gesellschaft ist ein weiterer: Laut Vereinten Nationen könnte sich die Zahl der über 65-Jährigen weltweit bis 2050 auf 2,1 Milliarden mehr als verdoppeln. Das wird die Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten für Senioren steigen lassen, etwa im Gesundheitswesen. Was gibt’s denn sonst noch, das Interesse der Anleger verdient? Neben dem demografischen Wandel sowie den erwähnten Hightech- und Gesundheitsbereichen sind es u.a. Themen wie Sicherheit, neuartige

Verkehrslösungen, alternative Energien und das weite Feld der Infrastruktur. Für mich gehört auch China auf unterschiedlichen Ebenen zu den Megatrends.

Für mittelfristige, in erster Linie aber langfristig orientierte Anleger können Unternehmen, die an Megatrends partizipieren oder diese sogar antreiben, eine interessante Wahl sein. Breit gestreut investieren lässt sich zum Beispiel über Megatrend-ETFs, aber natürlich auch über aktiv gemanagte Fonds, die sich jeweils auf einen speziellen Megatrend fokussieren.

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