onvista-Börsenfuchs: Oh, oh, Ifo…

Hallo Leute! Habt auch Ihr auf den „Ifo“ gewartet? Der ist doch unser voll stark beachteter Frühindikator für die Konjunktur. Zwar kein absolut sicheres Signal, aber die Börsenprofis sind jeden Monat ganz scharf auf seine Veröffentlichung. Vorhin die negative Überraschung (kein Aprilscherz).

Man durfte hoffen, eher optimistisch sein, denn unmittelbar vorher gab es ein paar internationale Wirtschaftsindikatoren, die gar nicht übel aussahen. Beispiele: Die Stimmung in den französischen Unternehmen hat sich im April besser als erwartet gezeigt. Und in der aktuellen April-Umfrage sind die Konjunkturerwartungen für China wieder gestiegen. Das macht Mut.

Dann aber die Surprise: Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im April überraschend eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel auf 99,2 Punkte von 99,7 Zählern, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 99,9 Punkte gerechnet, nachdem es im März das erste Plus nach zuvor sechs Rückgängen in Folge gegeben hatte. Kommentar der Forscher: Die deutsche Wirtschaft verliert weiter an Kraft. Die Führungskräfte unserer Wirtschaft beurteilen ihre Geschäftslage schlechter, ebenso die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Wenn man sich dann noch die längerfristigen Charts für den Ifo-Index anguckt, kannst du Bauchschmerzen kriegen!

Aber: Der Dax ist ein Allesfresser und hat die neuen Ifo-Zahlen gut verdaut - heißt: Er hat sich spontan nicht bewegt. Erst mal. Bullen unter den Börsianern werden vielleicht sagen, der Indikator ist wohl nicht in der Lage, die erwartete Erholung der Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf anzuzeigen. Und dass wir jetzt eine Delle haben, ist am Aktienmarkt längst eingepreist. Ich sage (obwohl grundsätzlich bullisch): Bleibt wachsam, Freunde, denn die Ifo-Zahlen werden ja nicht ausgewürfelt!