onvista-Börsenfuchs: Prognose-Zwischenbilanz – Die Propheten bleiben für 2021 voll sach-lich

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Der immer größere werdende Berg von Analysen und Prognosen zum Jahreswechsel bestätigt die früheren Signale: Sachinvestments stehen ganz oben. Die Frage bleibt offen, ob die Experten nicht zu optimistisch sind. Bei den Anlageempfehlungen ist für jeden Geschmack was dabei, hauptsächlich Aktien, Gold und Immobilien. Sachwerte werden Zinsanlagen also weiter schlagen. Keine besondere Überraschung. Ich hab‘ für mich eine Zwischenbilanz aus den vielen Ausblicken auf 2021 gezogen, in der Aktien eindeutig die Hauptrolle spielen.

So schreibt mir Lyxor Asset Management in seinem Outlook, risikoreiche Anlagen dürften von Aussicht auf Wachstum und einem sichereren, vorhersagbareren Umfeld profitieren: Der starke Aufschwung in den USA im 4. Quartal 2020 könnte sich im 1. Quartal 2021 verlangsamen. Die Wachstumsdynamik dürfte aber anhalten. Die Lage in Europa ist weniger klar aufgrund der Ende 2020 ergriffenen strengen Lockdown-Maßnahmen und dem Ausbleiben eines EU-Rettungsplans. Lyxor hält es für sinnvoll, Aktien über zu gewichten und Safe-Hafen-Anlagen unter zu gewichten. Eine strukturelle Sektor-Rotation in Richtung Value-Werte ist vorerst nicht in Sicht.

Universal-Investments Umfrage unter unabhängigen Vermögensverwaltern zeichnet ebenfalls ein optimistisches Börsen-Bild für 2021. Die Anlageempfehlung lautet zuusammenmgegfasst: gut diversifizieren, mehr Aktien, weniger Anleihen, dazu Immobilien und Gold. 28 Prozent empfehlen auch Krypto-Währungen als Beimischung, ein Großteil der Fachleute gibt sich aber skeptisch. Die größten Zuwächse erwarten die Finanzexperten bei chinesischen Aktien, während der ab September 2021 erweiterte Dax ebenfalls kräftig zulegen soll. Weitere wirtschaftliche Rückschläge durch die Corona-Pandemie hält der Großteil der Befragten für realistisch, an einen signifikant hohen Einfluss auf die Kapitalmärkte glauben drei Viertel aller Teilnehmer aber nicht. Bei durchschnittlich 14.418 Punkten soll der deutsche Leitindex Ende 2021 notieren.

Laut MBH Corporation plc, einer börsennotierten Investment-Holding, hat ihre neue Umfrage unter professionellen Anlegern in Großbritannien, den USA und Deutschland gezeigt, dass 80% der Befragten Small- und Micro-Caps für eine gute Investitionsoption auf dem aktuellen Markt. Daher sind drei Viertel (76 %) der Ansicht, dass Anleger ihr Engagement hier in den nächsten sechs bis zwölf Monaten erhöhen sollten. Von diesen ist mehr als die Hälfte (54 %) der Ansicht, dass die Anleger ihre Investitionen in Klein- und Kleinstwerte „leicht“ erhöhen sollten, während 22 % eine „deutliche“ Umschichtung befürworten. Die Kurse der Kleinen sollen also wieder einmal die Performance der größeren Unternehmen schlagen.

Allein diese Auswahl zeigt schon, dass man als Anleger in den kommenden Monaten wenig falsch machen kann - vorausgesetzt, die optimistischen Propheten werden Recht behalten. Was kommt nach der Achterbahnfahrt 2020? Die Markttechnik

kommt laut M.M. Warburg zu ähnlichen Ergebnissen wie die fundamentale Analyse: 2021 sollte für Aktienanleger ein gutes Jahr werden! Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management, geht in seinem aktuellen Kapitalmarktausblick der Frage nach, ob die Kapitalmarktexperten derzeit nicht unisono zu optimistisch für die Wirtschaftsaussichten 2021 gestimmt sind. Zwar schätzt er die Lage ähnlich zuversichtlich ein, trotzdem könnten einige Risiken rund um den neuen Impfstoff und merklich steigende Rohstoffpreise für Enttäuschungen sorgen. Zudem wirft er einen Blick auf die zähen Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU zu einem neuen Handelsabkommen - sowie auf die bevorstehende Bekanntgabe neuester Konjunkturdaten in Europa, den USA und China.

Ich bleibe bei meinem Rat, Mut mit Vorsicht zu verbinden und sich weiter auf mein bewährtes „sach-liches“ Anlageklassen-Trio bestehend aus Aktien + Immobilien + Gold zu konzentrieren!

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