onvista-Börsenfuchs: Was tun mit „Millionen Anlagemöglichkeiten“?

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Trump-man hin, Shutdown her - bei den Amis läuft die Börse noch. Die Wall Street hatte einen fulminanten Jahresstart, wie Frankfurter Strategen respektvoll beobachten: Ami-Aktien haben seit Heiligabend rund 14 Prozent zugelegt. Auch der durchwachsene Beginn der Berichtssaison konnte die Kurse kaum bremsen. Im Gegenteil, die bereits früh in der Saison berichtenden Finanzwerte verbuchen seit Jahresbeginn Gewinne von knapp 9, seit Weihnachten sogar von 16 Prozent. Die Vorschusslorbeeren müssen jetzt aber noch durch eine positive Berichtssaison bestätigt werden. Entscheidend wird insbesondere das Abschneiden großer Tech-Unternehmen sein, die Ende Januar Anfang Februar die Bücher öffnen.

Stichwort Anlagealternativen: In einem Fachmagazin finde ich eine interessante Langfrist-Story über die Zukunft der Geldanlage. Denn mit der Digitalisierung steigt auch die Zahl der Anlagemöglichkeiten rapide an, sagt Investmentprofi Uwe Zimmer. Das klingt zunächst gut, aber dann: „Für Anleger wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten.“ Immobilien, einzelne Maschinen, Containerschiffe: Immer mehr Werte werden als Token auf Blockchains gesichert und damit handelbar gemacht. Diese digitalen Assets sind immer verfügbar und benötigen keinen Mittler mehr, um sie zu kaufen oder verkaufen. Die neuen digitalen Werte sind außerdem kostengünstig und beliebig teilbar. Das macht sie zu einer völlig neuen Spielart für die Geldanlage. Selbst mit kleinem Vermögen lässt sich so mit Hilfe der Technologien ein breit diversifiziertes Portfolio schaffen, in dem neben Aktien und Anleihen eben auch Anteile an Immobilien oder Containerschiffen enthalten sind.

Nachdenklich stimmen einem aber die Fragezeichen, so u.a.: „Schon heute sind die meisten Investoren - auch die professionellen - überfordert damit, alle Anlagemöglichkeiten zu kennen, sie zu bewerten und zu handeln. Jetzt kommen möglicherweise bald Millionen neuer Anlageobjekte dazu.

Wie Ihr wisst, meine Freunde, hab‘ ich wirklich nix gegen Neues. Aber ich warne vor leichtsinnigem Handeln aus purer Gier, wenn man noch keine Ahnung von den neuen Angeboten hat. Deshalb teile ich die Bedenken des Investmentmanns mit meiner allgemeinen Empfehlung: Blutige Anfänger sollten erst mal die Hände von digitalen Instrumenten lassen - um innovative Anlageprodukte sollte sich nur ein erfahrener Börsianer kümmern, der sich mit Wertpapieren und Rohstoffen auskennt. Und Aktien sollten der Kern jedes gut gemischten Portfolios bleiben. Vergesst nicht die Core-Satellite-Strategie!  Damit bezeichnet man im internationalen Portfoliomanagement die Aufteilung eines Portfolios auf eine breit diversifizierte Kerninvestition („Core“), die eine Grundrendite mit ausreichender Sicherheit bieten soll, und mehrere Einzelinvestitionen („Satellite“) mit höherem Risiko und Renditepotenzial, die zur Renditesteigerung angehängt werden.

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