Onvista-Zukauf soll sich für Comdirect ab 2019 auszahlen

dpa-AFX · Uhr

QUICKBORN (dpa-AFX) - Die Onlinebank Comdirect geht davon aus, dass sich die Übernahme des Finanzportals und Onlinebrokers Onvista schon in naher Zukunft rechnet. Der Zukauf werde sich ab 2019 in einem Gewinn vor Steuern von etwa 10 Millionen Euro pro Jahr niederschlagen, teilte Comdirect am Montag am Sitz in Quickborn bei Hamburg mit. Im vergangenen Jahr hatte die Bank vor Steuern knapp 121 Millionen Euro verdient.

Comdirect - zu 82 Prozent im Besitz der Commerzbank - hatte die Übernahme von Onvista im Dezember verkündet. Ziel ist es, die Position im Markt für Wertpapierhandel auszubauen. Gleichzeitig soll das Finanzportal dazu genutzt werden, neue Kunden zu gewinnen. Nachdem alle notwendigen Genehmigungen vorlägen, sei der Kauf nun abgeschlossen worden, hieß es. Als nächstes werde die Onvista Bank mit der Comdirect Bank verschmolzen; damit brauche es künftig nur noch eine statt zwei Banklizenzen.

Für die Kunden soll sich bis auf Weiteres nichts ändern, versprach Comdirect-Chef Arno Walter: Der Name Onvista Bank bleibe bestehen, genauso wie die Bankverbindungen und Zugangsdaten. Auch an der Preispolitik solle festgehalten werden. Die Onvista Bank hatte Ende Dezember 98 000 Kunden mit einem betreuten Vermögen von 2,5 Milliarden Euro. Comdirect kam auf 3,1 Millionen Kunden und 75,7 Milliarden Euro betreutes Vermögen.

Auch für die Mitarbeiter soll zunächst alles beim Alten bleiben. "Wir sind in der Kennenlernphase", sagte Walter der Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX. Einsparmöglichkeiten sieht er am ehesten bei Dingen wie der Versorgung mit aktuellen Wertpapierkursen. "Alles andere wird sich über die Zeit zeigen." Onvista hatte zuletzt rund 100 Beschäftigte, Comdirect kam auf rund 1200 volle Stellen. Durch den Zusammenschluss erwartet Walter in diesem Jahr weiterhin keine nennenswerte Ergebnisbelastung./das/jha/fbr

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