Osram: Ausgleichszahlung von AMS fällt überraschend hoch aus – Aktionäre sind aus dem Häuschen und schicken die Aktie steil nach oben

onvista · Uhr

Papiere von Osram starten heute durch, denn die Ausgleichszahlung von AMS an die Aktionäre des Lichtkonzerns ist überraschend hoch ausgefallen. Die Aktie notiert zum frühen Mittag mit über 14 Prozent um Plus bei derzeit 49,60 Euro.

Der Sensorenhersteller AMS hatte nach der im Juli abgeschlossenen Übernahme des Lichtkonzerns mit diesem einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BGAV) abgeschlossen. Im Rahmen dessen bietet AMS an, die noch ausstehenden Aktien der Osram-Aktionäre gegen eine Barabfindung in Höhe von 44,65 Euro je Aktie zu erwerben. Der BGAV beinhaltet zudem eine jährliche Ausgleichszahlung an diese Aktionäre von 2,24 Euro (netto nach derzeitigem Körperschaftssteuersatz und Solidaritätszuschlag) je Aktie. Dieser Nettobetrag von 2,24 Euro wird unter Vorbehalt von persönlichen Steuern an die Osram-Aktionäre ausbezahlt.

Auf Basis der Brutto-Kompensationszahlung ergebe sich im Vergleich zu den Renditen lang laufender Anleihen anderer Autozulieferer für die Osram-Aktionäre eine sehr attraktive Aktienrendite, sagte ein Händler.

Continental und Osram beenden Joint Venture

Es gibt jedoch auch negative Nachrichten für Osram, die durch die Freude der Aktionäre über AMS-Ausgleichszahlung aber nicht ins Gewicht gefallen sind. Continental und Osram beenden nach der Übernahme des Konzerns durch AMS ihre Zusammenarbeit bei Lichttechnik. Das 2018 gegründete und auf Scheinwerfer und andere Autolichtsysteme spezialisierte Joint Venture solle aufgelöst werden, teilte Continental heute mit. Dazu würden Gespräche geführt, die bis Ende des Jahres abgeschlossen werden sollen. Conti und Osram sind je zur Hälfte an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt. Die eingebrachten Bereiche mit insgesamt 1500 Mitarbeitern an 14 Standorten sollen in die Unternehmen zurückgeführt werden.

Mit dem Schritt reagierten Conti und Osram auf die schwierige Marktsituation, die durch die schwache weltweite Autoproduktion und die Corona-Krise entstanden sei, hieß es zur Begründung. Die einstigen gemeinsamen Erwartungen an die Zusammenarbeit ließen sich so nicht mehr realisieren. Bereits Anfang Juli hatte Conti mitgeteilt, dass die Unternehmen über die Zukunft des gemeinsamen Unternehmens reden.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: 360b / Shutterstock.com

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