Paradoxon Börse: Aus Angst mach Gier

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Fehler gemacht bei Aktien- und ETF-Investments

Die Wege der Börse sind unergründlich. Als Ökonom, Analyst oder Investor kann man zwar Überlegungen anstellen, um Bewegungen an der Börse zu begründen. Doch meistens geschieht dann doch etwas, womit man nicht gerechnet hat. Gewisse Ereignisse zu timen sollte man gar nicht erst versuchen. In meinen Augen ist das einfach unmöglich.

Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass die Börse von Emotionen beherrscht wird. Es ist nun in etwa ein Jahr her, seitdem wir mit Corona zu tun haben und im März 2020 die Aktienkurse abgeschmiert sind. Seither ist einiges passiert und man konnte gut feststellen, wie bei vielen Marktteilnehmer aus Angst Gier wurde. Lass uns nachfolgend etwas über die Börse philosophieren.

Paradoxes Verhalten an der Börse

Als im letzten Jahr das Coronavirus zum allgegenwärtigen Thema wurde, stieg die Ungewissheit über die Auswirkungen auf unser Leben und die Wirtschaft schnell. Diese Angst entlud sich in Form des Corona-Crash im März 2020. Rückwirkend kann man umso mehr von Panikverkäufen sprechen, da die Entwicklung in den Monaten darauf bemerkenswert war.

Nachdem die Panik an der Börse etwas verflogen war, realisierten immer mehr Marktteilnehmer, wie günstig einige Qualitätsaktien zu haben waren. Das betraf auch Aktien von Unternehmen, die kaum einen Schaden durch Corona erlitten oder sogar davon profitiert haben. Infolgedessen stiegen die Kurse dieser Aktien, allen voran der Technologieunternehmen.

Zu den starken Kursgewinnen seit der März-Baisse 2020 lässt sich eine Parallele zeichnen. Das Interesse an Wertpapieren ist seither ebenfalls stark gestiegen. Immer mehr Leute möchten traden oder investieren. Welche bizarren Ausmaße vor allem das Trading annehmen kann, zeigt das Beispiel der Gamestop-Aktie.

Auch in Deutschland scheint sich in Sachen Aktienkultur etwas zu tun. Laut dem Deutschen Aktieninstitut hat bereits jeder sechste Mitbürger Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs im Depot. Ein gutes Zeichen oder läuft die Börse etwa wieder heiß?

Emotionen spielen eine große Rolle

Darüber lässt sich nur mutmaßen. Fakt ist jedoch, dass emotionale Reaktionen an der Börse für Verlierer, aber eben auch für Gewinner sorgen. Der Aktienmarkt wäre nicht derselbe ohne die Angst und die Gier und deren Wechselwirkungen.

Laut Altmeister André Kostolany lässt sich das beispielsweise anhand von zwei Arten von Börsenteilnehmern begründen. Da gibt es den emotionalen Typ, der üblicherweise nur dann kauft, wenn alles gut aussieht, und beim leisesten Anflug von Skepsis panisch verkauft. Und da gibt es den hartgesottenen Typ, der antizyklisch handelt. Er kauft, wenn die Kurse am Boden liegen, und verkauft, wenn die Börse neue Höchststände feiert.

Was kann man daraus mitnehmen? An der Börse häufen sich die Emotionen. Wer rational handelt und seine Emotionen im Griff hat, wird meiner Meinung nach Erfolge erzielen. Vor allem dann, wenn man langfristig und unternehmensorientiert investiert. Diejenigen, die ständig zwischen Angst und Gier wandeln, halten es für gewöhnlich nicht lange auf dem Börsenparkett aus.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 

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