Pfizer: Pharmariese hebt dank Corona-Impfstoff Prognose erneut an – Biontech-Aktie steigt im Schlepptau auch gut an

onvista · Uhr

Die Freude über starke Zahlen des amerikanischen Pharmariesen währte nicht so lange. Konnte das Papier im vorbörslichen Handel noch über 3 Prozent zulegen, schmelzen die Gewinne zu Handelsstart wieder deutlich. Nach einem kurzen Abtauchen ins Minus liegt das Papier wieder hauchdünn vorne. Der Corona-Impfstoff spült Pfizer weiterhin ordentlich Geld in die Kasse.

Kaum eine Kennzahl wird nicht erhöht 

Die Corona-Impfung des Duos Pfizer und Biontech hat den Amerikanern auch im dritten Quartal mehr Umsatz beschert. Aber auch außerhalb des Geschäfts mit dem Vakzin Comirnaty konnte der US-Pharmariese Pfizer weiter zulegen. Das Management um Konzernchef Albert Bourla hob seine Jahresziele ein weiteres Mal an.

Erlöse mehr als verdoppelt

Im dritten Quartal konnte Pfizer den Umsatz auf 24,1 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. Allein das Impfgeschäft trug mit 14,6 Milliarden rund zwei Drittel dazu bei. Deutliche Zuwächse verzeichnete Pfizer aber auch mit klinischer Ernährung und Krebsmedikamenten. Allerdings sei das klassische Kerngeschäft etwas hinter den Erwartungen zurück geblieben, schrieb Analyst Chris Schott von der US-Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Unter dem Strich kam ein Gewinn von 8,1 Milliarden Dollar heraus. Im Vorjahresquartal – also vor dem Beginn der Corona-Impfkampagne – waren es knapp 1,5 Milliarden gewesen.

Entsprechend der neuen Prognose soll sich der Umsatz 2021 im Vergleich zum Vorjahr auf 81 bis 82 Milliarden Dollar (bis zu 70,7 Milliarden Euro) nahezu verdoppeln. Dabei rechnet Pfizer mit einem noch größeren Beitrag des Vakzins als bisher, da inzwischen weitere Liefervereinbarungen mit Abnehmerländern getroffen worden seien.

Comirnaty dürfte demnach rund 36 Milliarden Dollar beisteuern statt der zuvor prognostizierten rund 33,5 Milliarden. Aber auch das übrige Geschäft soll mehr bringen als bisher erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll stärker steigen als bisher vom Konzern erwartet.

Bis Ende des Jahres will Pfizer insgesamt drei Milliarden Dosen seines Impfstoffs produzieren, wovon dann bereits 2,3 Milliarden Dosen ausgeliefert sein sollen. Diese Zahl sei durch Liefervereinbarungen in und außerhalb der USA abgedeckt, hieß es weiter. Auch bei seinem Ziel, bis Ende 2022 mindestens zwei Milliarden Dosen an Schwellen- und Entwicklungsländer auszuliefern, sei Pfizer auf Kurs. Davon sollen rund eine Milliarde Dosen zu Selbstkosten über ein US-Programm abgewickelt werden.

Die auf Basis der noch recht jungen Messenger-RNA-Technologie (mRNA) hergestellte Corona-Impfung von Pfizer und Biontech ist inzwischen für immer mehr Menschen zugelassen. Erst vor wenigen Tagen hatten die Partner in den USA als erster Impfstoffanbieter die Notfallzulassung auch für Kindern von fünf bis elf Jahren erhalten. Die USA hatten sich zudem bereits Millionen Dosen auch für Kinder unter fünf Jahren gesichert, für diese Altersgruppe gibt es bislang aber noch kein grünes Licht. Rückenwind dürften Pfizer und Biontech auch die Auffrischungs-Impfungen („Booster“) bescheren.

Die Aktie von Biontech profitiert deutlich besser von den neuen Schätzungen seines Partners. Die Papiere der Mainzer gewinnen über 2 Prozent hinzu. Beide Aktien sinnd weiterhin Kandidaten für das Depot. Für konservative Anleger eignen sich die Papiere von Pfizer. Wer etwas mehr Salz in der Suppe haben möchte, der setzt auf Biontech.

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Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: Alexandros Michailidis / stutterstock.com

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