Putin fordert Ende der Kämpfe in Bergkarabach - "Wir sind besorgt"

Reuters · Uhr

Moskau/Eriwan/Baku (Reuters) - Der russische Präsident Wladimir Putin hat zu einem Ende der Feindseligkeiten in der Kaukasus-Region Bergkarabach aufgerufen.

"Dies ist eine Tragödie. Wir sind sehr besorgt", sagte Putin am Mittwoch in einem Fernsehinterview zu den Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan. "Wir hoffen, dass dieser Konflikt in sehr naher Zukunft beendet wird." Der Konflikt führte bereits 1991-94 zu einem Krieg, in dem etwa 30.000 Menschen getötet wurden. Die seit dem 27. September wieder aufgeflammten Kämpfe sind die schwersten seit mehr als 25 Jahren. Russland hat zusammen mit den USA und Frankreich die Vermittlung in dem Konflikt übernommen, doch haben die kriegführenden Seiten den Aufruf zum Waffenstillstand bislang nicht befolgt.

Der iranische Präsident Hassan Rouhani warnte davor, dass sich der Konflikt zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte. "Wir müssen darauf achten, dass der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan nicht zu einem Regionalkrieg wird", sagte er in einer Fernsehansprache. "Der Frieden ist die Grundlage unserer Arbeit, und wir hoffen, die Stabilität in der Region auf friedliche Weise wiederherzustellen." Rouhani sagte zugleich, der Iran werde es nicht zulassen, "dass Staaten unter verschiedenen Vorwänden Terroristen an unsere Grenzen schicken".

Die überwiegend von christlichen Armeniern bewohnte Region mit seinen rund 150.000 Einwohnern gehört völkerrechtlich zum mehrheitlich islamischen Aserbaidschan, hat sich aber losgesagt. Da Armenien von Russland und Aserbaidschan von der Türkei unterstützt werden, droht der Konflikt im Südkaukasus zu eskalieren. Dort verlaufen wichtige Erdgas- und Öl-Pipelines, durch die Aserbaidschan den Weltmarkt beliefert.

Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan sagte, die Aktionen der Türkei und Aserbaidschans kämen einem "terroristischen Angriff" auf Berg-Karabach gleich. "Womit wir es zu tun haben, ist ein internationaler terroristischer Angriff der Aserbaidschaner und Türken", sagte Paschinjan zu Sky News. "Für mich gibt es keinen Zweifel, dass dies eine Politik der Fortsetzung des Völkermords an den Armeniern und eine Politik der Wiederherstellung des türkischen Reiches ist." Der Verweis bezieht sich auf die Ermordung von 1,5 Millionen Armeniern durch das Osmanische Reich von 1915 bis 1923.

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