Qualys: Hoch profitable Cybersecurity und ein großes ABER

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Cybersecurity ist durch die immer stärkere Digitalisierung, immer mehr mit dem Internet verbundene Geräte und die Zunahme von Beschäftigten im Homeoffice ein absolutes Trendthema. Mordor Intelligence erwartet ein jährliches Marktwachstum von 14,5 % bis 2025. In diesem Bereich tummelt sich auch die amerikanische Firma Qualys.

Das Unternehmen ist derzeit auf das sogenannte Schwachstellen-Management spezialisiert. Dabei handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess. Zunächst werden die Soft- und Hardware erfasst. Diese werden dann laufend auf bekannte technische Schwachstellen hin geprüft. Daneben wird versucht, Anomalien im Netzwerk zu erkennen. Durch das Produkt von Qualys werden die Probleme möglichst automatisiert durch Patches behoben.

Der Schritt zur vollumfänglichen Cybersecurity

In dem Markt für Schwachstellen-Management ist das Unternehmen mit 15.700 Kunden gut platziert. Allerdings war man zuletzt nur noch die Nummer 2. Laut Marktforschungsunternehmen IDC hat Tenable Qualys bereits 2019 nach Umsatz an der Spitze abgelöst. Laut Forrester Wave ist das aktuelle Angebot von Tenable auch noch stärker als das von Qualys. Die Analysten von Forrester sehen Qualys trotzdem weiterhin noch als einen der Marktführer in diesem Sektor.

Qualys möchte mit einer vollumfänglichen Cloudlösung wieder angreifen. Diese soll mehrere Themen der Cybersecurity abdecken und dadurch einen Mehrwert für die Kunden schaffen. Diese könnten sich durch Einführung dieser Lösung einiger anderer Tools entledigen und die Zahl ihrer Software-Anbieter reduzieren. Allerdings muss es dafür gelingen, sich gegen starke Wettbewerber wie Crowdstrike beim Endpunktschutz oder Imperva bei Web Application Firewalls durchzusetzen.

Der große Vorteil von Qualys gegenüber seinen Wettbewerbern ist, dass man bereits heute profitabel ist. Die Marge für den Free Cashflow liegt bei fast schon sensationellen 44 % in den ersten neun Monaten 2020. Das Problem ist allerdings, dass man im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 13 % gewachsen ist. Beide Zahlen lassen sich wohl durch den hohen Anteil des indirekten Kundenzugangs erklären. 42 % der Umsätze wurden über Partner wie zum Beispiel große Outsourcingprovider generiert. Das Vorgehen spart zwar Vertriebskosten, die Partner haben allerdings durchaus andere Prioritäten im Vertrieb.

Warum ich Qualys nicht kaufe

Laut Stefan Waldhauser vom Digital Leaders Fund ist Qualys keine High-Growth-Aktie und das Unternehmen wird berechtigterweise niedriger als etwa CloudStrike bewertet. Sie wetten mit der Position auf die Aktie darauf, dass es dem Unternehmen in 2021 und den Folgejahren gelingt, aus seiner VM-Nische herauszuwachsen und die neue, umfassendere Cloud-Plattform erfolgreich in seiner großen Kundenbasis zu etablieren. Dabei muss sich Qualys gegen scheinbar übermächtige, weil viel schneller wachsende und mit größeren Ressourcen ausgestattete Wettbewerber behaupten.

Diese Argumentation ist für mich der Grund, weshalb ich nicht in Qualys investieren werde. Dabei würde eine Free-Cashflow-Rendite von 3,6 % für eine Firma, die zweistellig wächst, auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aussehen. Allerdings kann ich nicht einschätzen, ob Qualys langfristig im Markt bestehen kann. In der Kerndisziplin Schwachstellen-Management ist man bereits überholt worden. Ob die breitere Aufstellung von Erfolg gekrönt sein könnte, kann ich nicht beurteilen. Zumindest muss die Firma zunächst Geld in die Hand nehmen, um das Produkt zu platzieren. Damit könnten die Margen deutlicher zurückgehen und die derzeitige Besonderheit von Qualys verloren gehen. Über den Digital Leaders Fund bin ich trotzdem zu einem kleinen Teil in das Unternehmen investiert.

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Florian Hainzl besitzt Anteile am Digital Leaders Fund. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von CrowdStrike Holdings.

Motley Fool Deutschland 2021

Foto: Getty Images

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