Robert-Koch-Institut gibt keine Entwarnung in Corona-Krise

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Obwohl inzwischen mehr Menschen von Covid-19 genesen als sich neu infizieren, gibt das Robert-Koch-Institut keine Entwarnung.

"Von einer Entspannung kann noch nicht ausgegangen werden", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. "Wir müssen die nächsten Tage abwarten." Schwankungen bei der Übermittlung der Zahlen von den Gesundheitsämtern seien immer möglich. Zudem habe die Ansteckungsrate zuletzt zwischen 1,2 und 1,5 gelegen. Das bedeutet, dass statistisch ein Infizierter 1,2 bis 1,5 weitere Menschen ansteckt. Am Freitag hatte das RKI noch von einer Rate von ein gesprochen, die in den kommenden Tagen sogar unter eins sinken sollte.

Dennoch sprach Wieler angesichts der gesunkenen Zahl von Neuinfektionen von einer "sehr, sehr schönen" Entwicklung. Am Dienstag war die Zahl der Infektionen um gut 3800 gestiegen und liegt insgesamt nun bei knapp 100.000. Die Zahl der Toten stieg um 173 auf 1607. Dass zunehmend Alters- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser von Covid-19-Ausbrücken betroffen seien, werde die Totenzahl weiter steigen lassen. Zur Frage der Intensivbetten in Deutschland sagte Wieler, dass die Kapazitäten derzeit ausreichten. Eine Prognose könne er aber nicht geben. "Ich hoffe, dass sie ausreichen, aber ich kann es nicht sagen."

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