ROUNDUP: Elmos Semiconductor rechnet wegen Corona mit deutlichen Belastungen

dpa-AFX · Uhr

DORTMUND (dpa-AFX) - Der Halbleiter- und Sensorhersteller Elmos Semiconductor rechnet wegen der Schwäche der Autobranche in der Corona-Krise mit weiteren Belastungen im Jahresverlauf. Im zweiten Quartal dürfte der Umsatz im Vergleich zum ersten Jahresviertel auf 55 bis 60 Millionen Euro sinken, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Dortmund mit. Vor Zinsen und Steuern sollen dabei zwischen 1 und 6 Prozent hängen bleiben. Auch die Ebit-Marge dürfte damit deutlich sinken, nachdem sie zum Jahresstart noch 11 Prozent betragen hatte.

An der Börse war die Reaktion verhalten. Die Elmos-Aktie lag gegen Mittagmit 0,4 Prozent im Minus. Im laufenden Jahr haben die Titel im Zuge der Marktturbulenzen aber schon über ein Drittel eingebüßt. Auf längere Sicht sieht es kaum besser aus: In den zurückliegenden drei Jahren beläuft sich das Minus auf mehr als ein Viertel.

"Wir gehen davon aus, dass wir aufgrund der zahlreichen Werksschließungen von Automobilherstellern im weiteren Jahresverlauf erhebliche Beeinträchtigungen der Geschäftsentwicklung sehen werden", sagte Elmos-Chef Anton Mindl. Eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich der Manager daher - wie so viele andere Unternehmenschefs auch - aktuell nicht zu.

Im ersten Quartal waren die Virus-Folgen für das kürzlich in den Nebenwerteindex SDax aufgestiegene Unternehmen derweil noch begrenzt. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um gut 3 Prozent auf 64,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging mit 7,1 Millionen Euro um rund 18 Prozent zurück. Damit schnitt das Unternehmen etwas schlechter ab als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 4,6 Millionen Euro - und damit knapp ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor.

Aus Sicht von Analyst Veysel Taze vom Bankhaus Lampe ist der Elmos-Ausblick auf das zweite Quartal weitgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Andere auf die Autoindustrie fokussierte Halbleiterhersteller rechneten mit ähnlichen Rückgängen. Der Nettogewinn im ersten Quartal habe seine Erwartungen aber deutlich verfehlt, schrieb der Experte.

Um mit den Corona-Folgen umzugehen, hatte das Unternehmen bereits Anfang April einen teilweisen Gehaltsverzicht des Vorstandes sowie unter anderem Kurzarbeit angekündigt. Die operativen Maßnahmen sollen ausgeweitet werden, "um die wirtschaftlichen Auswirkungen der von der Pandemie verursachten Krise zu kontrollieren", sagte Mindl. Da etwa die Kundenakquise unverändert auf hohem Niveau sei, sieht der Konzernchef Elmos mittelfristig "weiterhin sehr gut aufgestellt". Zumal das Unternehmen aus einer Position "finanzieller Stärke" agiere.

Wie aus der Quartalsmitteilung hervorgeht, sollen die Aktionäre ungeachtet der zunehmenden Unsicherheiten und der konjunkturellen Eintrübung weiter eine stabile Dividende von 52 Cent je Aktie erhalten. Die Online-Hauptversammlung soll am 22. Mai stattfinden./eas/tav/jha

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