ROUNDUP: Finanzdienstleister Hypoport verspürt Auftrieb nach schwachem Sommer

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der Finanzdienstleister Hypoport schaut nach einem wachstumsträchtigen Jahr zuversichtlich in die Zukunft. Auch für 2022 rechne er mit Zuwachsraten "deutlich oberhalb unserer Märkte", sagte Unternehmenschef Roland Slabke am Mittwoch laut Mitteilung in Berlin mit Blick auf die Plattformen für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft. Die seit Herbst im MDax notierte Aktie hielt sich am Morgen stabil.

Im vergangenen Jahr hatte Hypoport nach eigenen Angaben trotz eines schwachen Sommers das Volumen seiner Plattformen deutlich steigern können, während die jeweiligen Gesamtmärkte nur leicht wuchsen oder sich rückläufig entwickelten.

In der größten Sparte für Kreditvermittlung mit der hauseigenen Plattform Europace zog nach einem Durchhänger im dritten Jahresviertel das Transaktionsvolumen im Schlussquartal wieder an: Es stieg im Jahresvergleich um 7,7 Prozent auf gut 25,9 Milliarden Euro - nach einem Zuwachs von 2,2 Prozent im Quartal zuvor.

Kunden nutzen Europace für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Auf Jahressicht legte die Plattform dank hoher Zuwachsraten im ersten Halbjahr um gut 14 Prozent auf 102 Milliarden Euro zu. Aber auch das Privatkundengeschäft des hauseigenen Finanzvermittlers Dr. Klein, die Immobilienplattform und die Versicherungsplattform konnten sich im Vergleich zu 2020 klar verbessern.

Die Hypoport-Aktie notierte am Vormittag mit 443,40 Euro knapp in der Gewinnzone. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 13 Prozent an Wert eingebüßt. Zwar hatte sich der Kurs im September noch dicht an das Rekordhoch aus dem Februar bei 618 Euro herangerobbt, war dann aber zurückgefallen. Auf Zwölfmonatssicht kommt mittlerweile für die Hypoport-Anleger ein Kursverlust von knapp einem Drittel zusammen.

Analyst Philipp Häßler von der Investmentbank Pareto Securities verwies zwar darauf, dass die Wachstumsraten der einzelnen Plattformen im Schlussquartal etwas schwächer ausgefallen seien als in vergangenen Jahren. Dies sollte aber nicht dahingehend interpretiert werden, dass auch die Gewinnentwicklung schwächer gewesen sei, betonte der Analyst.

Angaben zu Umsatz und Gewinn machte Hypoport zunächst nicht. Vorläufige Jahreszahlen für 2021 soll es am 14. März geben. Das Management hatte zuletzt für das abgelaufene Jahr einen Umsatzanstieg auf 430 bis 460 Millionen Euro angepeilt, nachdem Hypport 2020 knapp 388 Millionen erlöst hatte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll nach gut 36 Millionen Euro im Vorjahr bei 40 bis 45 Millionen herauskommen./tav/mis/jha/

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