ROUNDUP: Labordienstleister Synlab wird optimistischer dank vieler Corona-Tests

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das brummende Geschäft mit Corona-Tests stimmt den Labordienstleisters Synlab noch zuversichtlicher für das laufende Jahr. Die Münchener sprachen am Donnerstagabend von einer höher als erwartet ausgefallenen Dynamik rund um Sars-Cov-2. Beim Umsatz und beim Mittelzufluss erwartet der Konzern 2021 nun mehr als bisher veranschlagt. Die Aktie legte am Freitag klar zu.

Das Papier des seit kurzem an der Börse notierten Unternehmens gewann nach Handelsstart 4 Prozent auf 19,31 Euro. Der von Covid-19 getriebene Aufwärtstrend bei dem Labordienstleister sei zwar angesichts der voranschreitenden Impfkampagnen nur vorübergehend, schrieb Analystin Veronika Dubajova von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Im zweiten Halbjahr und dem kommenden Jahr dürften die Test-Volumina bedeutend zurückgehen. Dennoch sieht sie das zusätzlich fließende Geld aus dem Geschäft positiv. Jefferies-Experte James Vane-Tempest verwies darauf, dass auch das übrige Basisgeschäft von Synlab robust wachse.

Die Aktie war Ende April zum Preis von 18 Euro an die Börse gebracht worden und damit dem unteren Ende der zuvor ausgerufenen Preisspanne. In den ersten Handelstagen konnte der Kurs im Hoch bis auf 21,56 Euro anziehen, bevor es allmählich wieder bergab ging. Zwischenzeitlich war der Titel im Tief nur noch 17,40 Euro wert. So sorgen sich Investoren, dass das Wachstum des Konzerns ganz maßgeblich von den Corona-Tests abhängt. Sollten die irgendwann nicht mehr notwendig sein, würde ein wichtiges Geschäft wegbrechen, was wohl nur schwer aufzufangen wäre, lauten die Befürchtungen.

Das Management peilt 2021 nun ein Umsatzwachstum von bis zu einem Viertel auf 3,2 bis 3,3 Milliarden Euro an. Bisher war lediglich von mehr als 3,0 Milliarden die Rede gewesen. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um mehr als ein Drittel auf mindestens 925 Millionen Euro klettern. Der freie Mittelzufluss vor Zu- wie Verkäufen und vor Finanzierungskosten soll sich nun auf über 500 Millionen Euro belaufen statt wie bisher geplant auf 300 bis 350 Millionen.

Synlab hat neben verschiedenen Tests auf das Sars-Cov-2-Virus auch zahlreiche andere Angebote rund um die Labordiagnostik etwa für Kliniken und Mediziner. Zudem verfügt Unternehmen noch über einen kleineren veterinärmedizinischen Zweig. Den Zwischenbericht zum zweiten Quartal legt das Unternehmen am 12. August vor./men/mis/nas/eas

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