ROUNDUP: Merkel vertritt Macron bei EU-Gipfel - Kritik in Frankreich

dpa-AFX · Uhr

BRÜSSEL/PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich am zweiten Tag des EU-Gipfels in Brüssel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vertreten lassen - und dafür in der Heimat Kritik aus der Opposition geerntet. Der prominente Linksaußenpolitiker Jean-Luc Mélenchon nannte Macron einen "Deserteur" und fragte via Twitter: "Ist Frankreich aufgelöst?" Kritik kam auch vom Rechtsaußenpolitiker und EU-Skeptiker Nicolas Dupont-Aignan.

Macron stellte am Freitag in Les Mureaux bei Paris eine schon länger erwartete Strategie gegen die Radikalisierung vor. Das Land wird seit Jahren von islamistischen Terroranschlägen getroffen; es gab viele Tote.

"Ich habe nicht den Verhandlungstisch verlassen", sagte Macron mit Blick auf den EU-Gipfel, der am Donnerstag begonnen hatte. An der abendlichen Debatte mit den übrigen Staats- und Regierungschefs über Belarus, die Türkei und den Konflikt im Südkaukasus habe er teilgenommen. Die Vertretung durch Merkel nannte der 42-Jährige vor Journalisten eine "starke Geste".

Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten können ihr Stimmrecht bei den Spitzentreffen in Brüssel nur an einen anderen Gipfelteilnehmer übertragen. Die Vertretung zum Beispiel durch einen Minister sieht die Geschäftsordnung des Europäischen Rates nicht vor. Macron und Merkel arbeiten bei vielen EU-Themen eng zusammen./aha/DP/eas

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