ROUNDUP: Pharmazulieferer Sartorius erhöht Prognose - Starker Auftragseingang

dpa-AFX · Uhr

GÖTTINGEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius profitiert weiter kräftig von der Corona-Pandemie. Nach einem starken Jahresstart erhöhte der Konzern die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr. Beim Umsatz werde jetzt ein um Währungseffekte bereinigter Anstieg von rund 35 Prozent erwartet, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Göttingen mit. Bisher hatte die Prognose bei einem Plus von 19 bis 25 Prozent gelegen.

Zudem werde eine höhere operative Marge erwartet, hieß es weiter. Je umgesetzten Euro sollen jetzt rund 32 Cent als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben und damit eineinhalb Cent mehr als bisher gedacht.

2020 war der Umsatz um knapp 28 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro geklettert - bereinigt um die Folgen des starken Euro lag das Plus bei rund 30 Prozent. Die operative Marge hatte bei 30 Prozent gelegen.

Auf Basis der Prognose ergibt sich rechnerisch für 2021 ein Umsatz von etwas mehr als 3,1 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von rund einer Milliarde Euro. Von Bloomberg befragte Experten hatten bisher deutlich weniger auf dem Zettel. Dies könnte der Aktie wieder mehr Schwung geben, sie hatte in den vergangenen Wochen nach einem lang anhaltenden Höhenflug etwas an Boden verloren. Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Vorzugsaktie vorbörslich knapp sechs Prozent auf 430 Euro zu.

Das Papier hatte Mitte Februar zeitweise mehr als 500 Euro gekostet und war in den Wochen danach bis auf 387 Euro gefallen. Die Sartorius-Vorzugsaktie ist einer der großen Gewinner der Corona-Pandemie. Seit Ende 2019 zog der Kurs trotz des jüngsten Rückgangs um mehr als 100 Prozent an. Das Papier war aber auch schon in den Jahren vorher gefragt - auf fünf Jahre gesehen summiert sich das Kursplus auf mehr als 600 Prozent.

Mit einem Börsenwert von insgesamt rund 28 Milliarden Euro gehört Sartorius zu den wertvollsten Unternehmen im MDax. Da sich das Kapital aber in Stamm- und Vorzugsaktien aufteilt, ist ungewiss, ob das Vorzugspapier im Herbst bei der Dax-Erweiterung auf 40 Werte in den deutschen Leitindex aufsteigt. Der dafür relevante Wert des Streubesitzes der Vorzugsaktien liegt derzeit bei rund zehn Milliarden Euro.

Mit der erhöhten 2021er-Prognose kommt das Unternehmenden den erst im Januar erhöhten Mittelfristzielen näher. Bis 2025 soll der Umsatz auf rund fünf Milliarden Euro steigen - die Marge soll sich dabei auf 32 Prozent belaufen. Das entspräche einem operativen Ergebnis von rund 1,6 Milliarden Euro. Das Umsatzplus soll überwiegend durch organisches Wachstum sowie zusätzlich durch Akquisitionen erzielt werden. Bei den möglichen Zukäufen soll der Schwerpunkt weiter im Biotechnologiegeschäft liegen./zb/men/mis

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