Royal-Dutch-Shell-Aktie: Im Sell-Off ein „sicherer Hafen“?

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Die Royal-Dutch-Shell-Aktie hat auf den aktuellen Sell-Off ebenfalls reagiert. Mit Blick auf einen nicht erfolgreichen Wochenstart korrigierte beispielsweise die B-Aktie um ca. 2,4 % in Euro, sowie um ca. 5 % in Pfund Sterling. Ein verhagelter Wochenauftakt, zweifelsohne.

Trotzdem könnte sich mit Blick auf eine eigentlich entspannte operative Lage eine Frage aufdrängen: Könnte die Aktie von Royal Dutch Shell jetzt als sicherer Hafen im aktuellen Sell-Off herhalten? Es könnte einige Gründe geben, die dafürsprechen. Aber auch einige, die Foolishe Investoren skeptisch zurücklassen könnten. Beides soll uns heute etwas näher interessieren.

Royal-Dutch-Shell-Aktie: Sicherer Hafen im Sell-Off?

Das, was für Foolishe Investoren jetzt eigentlich ein attraktives Gesamtpaket ergeben könnte, ist eine relativ solide operative Ausgangslage gepaart mit einer vergleichsweise günstigen fundamentalen Bewertung der Aktie von Royal Dutch Shell. Letzterer Aspekt könnte eine Sicherheitsmarge implizieren, die womöglich vor einem Abverkauf schützt. Zumindest, wie so oft, in der Theorie.

Mit Blick auf einen aktuellen Aktienkurs von 13,09 Pfund Sterling je B-Aktie (19.07.2021, maßgeblich für alle Kurse und fundamentalen Kennzahlen) und einen „normaleren“ 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 1,54 Pfund Sterling läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei unter 10. Wenn die Ölpreise jetzt auf einem vergleichsweise hohen Preisniveau bleiben und beispielsweise zwischen 60 und 80 US-Dollar je Barrel Brent pendeln, könnte das wirklich relativ preiswert sein. Sowie gerade mit Blick auf die insgesamt hohen, fundamentalen Bewertungen eine Sicherheitsmarge implizieren.

Wie wahrscheinlich ist es, dass bei der Aktie von Royal Dutch Shell die Ölpreise hoch bleiben und es einen operativen Turnaround gibt? Im Moment alles andere als unwahrscheinlich. Seit einigen Monaten rangieren Brent und WTI innerhalb der besagten Spanne. Die OPEC+ möchte zwar moderat das Angebot erhöhen, insbesondere der Konsens zeigt jedoch: Eine Marktkontrolle könnte weiterhin möglich sein. Günstige Bewertung und stabile Cashflows könnten das Fundament eines sicheren Hafens sein.

Die Kehrseite: Der zyklische Ölmarkt

Was für den Moment gilt, muss nicht für alle Zukunft gelten. Royal Dutch Shell und der Ölmarkt haben in den letzten Jahren bereits das eine oder andere Mal bewiesen, dass gerade der Markt schwierig ist. Sinkende Notierungen von Brent und WTI, die US-Schieferölindustrie, die OPEC und weitere Dinge können Belastung und Risiko sein. Ein klassischer Buy-and-Hold-Ansatz dürfte durch diese Faktoren erschwert werden. Oder ein Abschlag ist für mich zumindest gerechtfertigt.

Trotzdem könnte eine Sicherheitsmarge bei der Bewertung vorhanden sein. Mit Blick auf die gekürzte Dividende ist die ursprüngliche Qualität der Aktie jedoch nicht mehr vorhanden. Ob das ein Mix ist, den man noch als sicheren Hafen bezeichnen kann? Gerade für langfristig orientierte Buy-and-Hold-Investoren? Zumindest ist eine Prise Skepsis bei dieser These für mich angebracht.

Der Artikel Royal-Dutch-Shell-Aktie: Im Sell-Off ein „sicherer Hafen“? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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