Russland - Nato-Mitgliedschaft der Ukraine würde rote Linie überschreiten

Reuters · Uhr

Moskau (Reuters) - Russland hat den Westen vor einem Beitritt der Ukraine zum westlichen Militärbündnis Nato gewarnt.

Dies sei für Moskau eine "rote Linie", sagte Regierungssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag dem Radiosender Echo Moskwy nach dem Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit US-Präsident Joe Biden. Russland sei besorgt über Gespräche, die zu einem Nato-Beitritt des Nachbarn führen könnten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hatte jüngst gefordert, Biden müsse sich in dieser Frage klar positionieren. Die Ukraine strebt eine volle Mitgliedschaft in der Nato an, die ihr 2008 von der Allianz in Aussicht gestellt wurde. 2014 hatte Russland die Krim annektiert. Zudem unterstützt Moskau pro-russische Separatisten im Osten der Ukraine.

Der Konflikt ist einer der Gründe dafür, dass das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen so schlecht ist wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Biden und Putin hatten sich am Mittwoch in Genf getroffen. Dabei wurde unter anderem die Aufnahme eines strategischen Rüstungsdialogs beschlossen, der die Grundlage für künftige Abrüstungsmaßnahmen schaffen soll. Andere Differenzen, etwa mit Blick auf die russische Militärpräsenz nahe der Ukraine, blieben aber bestehen.

Putin hatte nach dem Treffen gesagt, beide Seiten hätten gezeigt, dass ihnen daran gelegen sei, einander zu verstehen. Es sei aber schwer zu sagen, ob sich die Beziehungen verbessern würden. Biden hatte erklärt, er glaube zwar nicht, dass Putin sein Verhalten ändern werde. Es bestehe jetzt aber die Aussicht auf eine Verbesserung des Verhältnisses.

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