Saar-Regierungschef Hans warnt vor 'Spiel mit dem Feuer'

dpa-AFX · Uhr

SAARBRÜCKEN (dpa-AFX) - In der Diskussion um mögliche Lockerungen von Corona-Beschränkungen in einzelnen Bundesländern hat der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) vor einem "Spiel mit dem Feuer" gewarnt. Es sei "ganz wichtig", dass es "auch zwischen Bundesregierung und Landesregierungen einen Grundkonsens darüber gibt, worauf es ankommt, um die Pandemie zu bekämpfen", sagte Hans der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Saarbrücken.

Solange es keinen Impfstoff oder keinen Wirkstoff zur Behandlung von Covid-19 gebe, gelte für ihn: "Abstandsregeln und Hygieneregeln in verstärkter Form müssen eingehalten werden." Hans fügte hinzu: "Und wenn wir das jetzt infrage stellen, halte ich das schon für das Spiel mit dem Feuer."

Man könne "über vieles diskutieren, auch über regional unterschiedliche Herangehensweisen". Aber "gewisse Grundregeln" wie der Mindestabstand von 1,50 Metern oder das Tragen eines Mundschutzes in Situationen, in denen man sich nahekomme, sowie das Desinfizieren von Oberflächen und das regelmäßige Waschen von Händen, "das muss weiterhin Bestand haben, das darf man nicht infrage stellen".

"Einzelmaßnahmen zu regionalisieren, ist eben nur begrenzt möglich", mahnte der Regierungschef unter Bezug auf die Überlegungen des thüringischen Amtskollegen Bodo Ramelow (Linke) zur Lockerung von Beschränkungen. Er gehe davon aus, dass auch Ramelow "Urlauber aus anderen Teilen Deutschlands gerne in seinem schönen Freistaat als Gäste sehen will, sobald dies wieder möglich ist".

Dies bedeute, dass auch Menschen aus Gegenden, in denen es höhere Infektionszahlen gebe, nach Thüringen kämen. "Deswegen macht es durchaus Sinn, dass man gewisse staatliche Grundregeln auch deutschlandweit aufrechterhält. Das halte ich für sinnvoll", sagte Hans.

Am Wochenende hatte Ramelow angekündigt, den allgemeinen Lockdown beenden und künftig auf landesweite Corona-Schutzvorschriften verzichten zu wollen. An deren Stelle sollen dann lokale Regeln abhängig vom örtlichen Infektionsgeschehen treten und die Menschen mehr Eigenverantwortung übernehmen./rtt/DP/jha

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