Scharfe Kritik an Corona-Kurs der Philippinen

dpa-AFX · Uhr

MANILA (dpa-AFX) - Menschenrechtler haben das Vorgehen der philippinischen Regierung in der Corona-Krise als brutal angeprangert. Niemand sei sicher vor Gewalt, kritisierte die Organisation Karapatan in Manila am Donnerstag. Am Dienstag war in dem südostasiatischen Inselstaat ein ehemaliger Soldat getötet worden, nachdem er angeblich gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen hatte. Der Mann soll psychisch krank gewesen sein.

Die Menschenrechtsorganisation warf Präsident Rodrigo Duterte vor, seit Beginn der Corona-Einschränkungen seien die Angriffe auf die Bürgerrechte schlimmer und brutaler geworden. Es gebe Massenfestnahmen, unmenschliche Bestrafungen und Gewalt gegen angebliche Störer. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf den Behörden vor, die Pandemie zu nutzen, um politische Gegner und Aktivisten wegen krimineller Vergehen anzuzeigen.

Duterte, der die Philippinen mit harter Hand regiert, hatte die Bewohner in einer Fernsehansprache gemahnt, sich an die Auflagen des Ausnahmezustands zu halten. Er habe Soldaten und Polizisten befohlen, falls irgendjemand Probleme mache und ihr Leben in Gefahr sei, diese Menschen zu erschießen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Donnerstag wurden auf den Philippinen bislang 6981 Fälle des Erregers Sars-CoV-2 verzeichnet, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 462 Menschen starben./ca/DP/eas

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