SGL Carbon: Zahlen und Ausblick kommen gar nicht gut an – Aktie verliert knapp 20 Prozent

onvista · Uhr

Der Kohlenstoffspezialist SGL leidet im heutigen Handel unter massiven Abverkäufen, da die Zahlenvorlage die Anleger nicht zufriedenstellen konnte. Im frühen Handel nur moderat schwächer, rutschten die Papiere dann bis auf 5,53 Euro ab und verloren so rund ein Fünftel an Wert. Zuletzt belief sich der Abschlag noch immer auf rund 18 Prozent.

Die SGL-Aktien waren seit Anfang des Jahres bis Mitte Februar im Rally-Modus. Der Kurs hatte sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt. Im März erfolgte dann der Aufstieg in den Nebenwerteindex SDax. Ausgehend vom Februar-Hoch haben sie inzwischen schon wieder gut ein Viertel eingebüßt. Mittelfristig ist das Chartbild nun eingetrübt, die Papiere fielen unter die 50-Tage-Durchschnittslinie.

Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für SGL auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 4 Euro belassen. Der Ausblick entspreche etwa den Erwartungen, schrieb Analyst Hans-Joachim Heimbürger.

SGL rechnet mit positiven Umbau-Effekten noch in diesem Jahr

Der Kohlefaserspezialist rechnet mit ersten Erfolgen des massiven Konzernumbaus im laufenden Jahr. „Wir haben 2020 zum Aufräumen genutzt“, sagte Vorstandschef Torsten Derr am Donnerstag in Wiesbaden. Es gebe zwar weiter große Unsicherheiten in den Märkten. Nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr werde 2021 aber von einem leichten Umsatzplus und einer deutlichen Reduzierung des Fehlbetrags im Konzern ausgegangen.

Wegen einer deutlich reduzierten Nachfrage in der Corona-Pandemie sanken im Jahr 2020 die Erlöse nach Angaben von Finanzvorstand Thomas Dippold um 15 Prozent auf 919,4 Millionen Euro. Der Verlust beim Ergebnis nach Steuern habe sich im Jahresvergleich von minus 90,0 Millionen auf minus 132,2 Millionen Euro vergrößert. Grund dafür seien auch die Kosten für den Konzernumbau sowie Wertminderungen eines Geschäftsfeldes.

Stellenstreichungen und andere Einsparungen

Um die Gewinneinbußen auszugleichen, will das Management unter anderem 500 Stellen abbauen. Zudem soll es nach dem im vergangenen Herbst beschlossenen Plan umfangreiche Einsparungen bei den Sachkosten geben. Mit dem gesamten Sparprogramm werden Ergebnisverbesserungen von über 100 Millionen Euro pro Jahr bis zum Jahr 2023 angepeilt. Für die Umsetzung der Einsparmaßnahmen werden insgesamt Kosten in Höhe von etwa 40 Millionen Euro erwartet. Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres hatte das Wiesbadener Unternehmen 4837 Mitarbeiter.

Als Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gab das Management einen Umsatz zwischen 920 Millionen und 970 Millionen Euro aus. Der Konzern-Jahresfehlbetrag soll in einer Spanne von minus 20 Millionen Euro und einem ausgeglichenen Ergebnis liegen. An SGL Carbon sind die Autobauer BMW und VW sowie BMW-Großaktionärin Susanne Klatten über ihre Beteiligungsgesellschaft Skion beteiligt.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Itzchaz / Shutterstock.com

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